Übung macht den Meister - Gilt auch und besonders im Berufsleben!
Schon in der Kindheit haben wir gelernt, dass wir Dinge nur meistern können, wenn wir sie immer wieder üben und wiederholen. Schon als Kleinbabys lernen wir, dass der Weg vom Mutterleib, über Krabbeln bis zum eigenständigen Gehen holperig und lang ist.
Diese Fähigkeit, ständig neue Dinge zu lernen und zu probieren, ist uns Menschen angeboren. Das ist zum Glück auch gut so, denn auf diese Weise kann niemand den Kleinen das Recht auf das Grosswerden und Weiterentwicklung vorenthalten.
Umso erstaunlicher ist es jedoch, dass uns mit dem Älterwerden diese Fähigkeit abhanden kommt. Wir entwickeln andere Fähigkeiten, die uns daran hindern, unsere Kompetenzen zu entwickeln und unser Potential zu entfachen. Selbstzweifel, Angst, Unsicherheitsgefühl sind die Killer unter diesen Fähigkeiten. Diese Charaktereigenschaften haben zwar ihre Daseinsberechtigung, denn sie helfen uns, uns vor dem Unbekannten zu schützen. Bei den meisten Menschen bewirken sie jedoch, dass sie sich nicht weiterentwickeln.
Denken Sie nur an Ihr erstes Vorstellungsgespräch bei einem Unternehmen, oder an Ihre erste Präsentation vor Ihren Kollegen, oder an das erste Gespräch mit einem potentiellen Kunden. Haben Sie schon die Erfahrung gemacht, dass Sie bei einer öffentlichen Grossveranstaltung eine Frage stellen wollten, aber Angst hatten, von den Anwesenden verspottet zu werden. Stattdessen hat eine andere Person die gleiche Frage gestellt und dabei viel Lob geerntet. Wie haben Sie sich danach gefühlt? Sicherlich haben Sie es bereut, Ihre Frage nicht gestellt zu haben.
In unserem beruflichen Leben werden wir immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Wir müssen ständig neue Kompetenzen lernen, sei es in fachlichen oder in nichtfachlichen Bereichen. So muss der ausgebildete IT-Spezialist lernen, wie er mit Kunden umgeht, wie er stressresistent wird und bleibt, wie er Verträge verhandelt, wie er Offerten erstellt und präsentiert, oder einfach wie er eine Rechnung erstellt. Viele Aufgaben lassen sich delegieren, wenn Sie in einem kleinen und mittelständischen Unternehmen arbeiten. Wenn Sie aber als Freelancer oder in einem Kleinstunternehmen mit zwei oder drei Personen arbeiten, kommen Sie nicht drumherum, sich die fehlenden Kompetenzen und Fertigkeiten anzueignen.
Sie werden auf Aufgaben stossen, die Sie nie im Leben freiwillig hätten machen wollen. Mein bestes Beispiel in diesem Zusammenhang ist die Kundenakquise durch spontane Telefonanrufe. Das ist m. E. die Aufgabe, vor der sogar die besten Verkäufer Angst haben. Und hier gilt wiederum: üben, üben, üben. Die besten Vertriebsprofis, die Bestsellerbücher geschrieben haben (Tom Hopkins, Zig Ziglar, Jebb Blount, Bob Burg uvm.), versichern jedoch, dass diese Aufgabe erlernbar ist; man muss es nur wollen und üben. Denn sie alle behaupten, trotz Internet bleibt der direkte Draht zum Kunden der wichtigste Weg, um Kunden zu kontaktieren und Aufträge zu gewinnen.
Abschliessend möchte ich gerne auf einen Punkt hinweisen, der genauso wichtig ist, wie das Üben und Erlernen von neuen Fertigkeiten. Wenn Sie neue Methoden probieren, dürfen Sie nicht den Fehler machen und vorschnelle Schlüsse ziehen. Bei manchen Fertigkeiten und Kompetenzen müssen Sie Ihren Ansatz immer Revue passieren und nachjustieren, wenn es sein muss. Bob Burg, ein Bestsellerautor, rät dazu, sich für jede Woche Ziele zu setzen und schriftlich festzuhalten. Am Ende der Woche nehmen Sie sich Zeit, um Ihre Ziele Revue passieren zu lassen. Sprechen Sie sich Lob aus, wenn Sie etwas erreicht haben; nehmen Sie sich vor, bei den weniger erfolgreichen Zielen besser zu werden. Und definieren Sie für die darauf folgende Woche neue Ziele. Sie werden merken, dass Sie zufriedener und dadurch erfolgreicher werden. Das hat bei vielen anderen Menschen funktioniert, warum nicht auch bei Ihnen?
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Dieser Artikel wurde in den Freelancer-Schweiz-News 08/2017 veröffentlicht.