Freelancer-Schweiz-News 03/2018
Grüezi liebe Leserinnen und Leser,
Networking ist eine der mächtigsten Methoden, um an Projekte zu kommen. Wir sagen Ihnen im ersten Artikel, wie Sie sich gezielt und effektiv mit Partnern und potentiellen Kunden netzwerken.
Im zweiten Artikel präsentieren wir Ihnen den neu eingeführten, kostenlosen Service von Freelancer-Schweiz, die automatisch erstellte Musterrechnung. Wir zeigen Ihnen in diesen News, wie diese funktioniert und wie Freelancer diese zur optimalen Zusammenarbeit mit dem Kunden einsetzen.
In einem weiteren Artikel geht es ebenfalls um automatisierte Helfer, nämlich wie Gardener die Zukunft der Künstlichen Intelligenz im Unternehmenseinsatz sieht und welche Auswirkungen das für den Einsatz von Mitarbeitern und Freelancern hat.
Im Freiberuflerwitz des Monats lesen Sie, warum Computer männlich oder weiblich sein könnten.
Ich wünsche Ihnen auch diesmal viel Spass beim Lesen und natürlich wie immer gute Geschäfte!
Ihr Amor Dhaouadi
Networking ist viel mehr als Visitenkarten verteilen
Vor einigen Wochen hatte ich die Möglichkeit, an einem Innovationsworkshop eines Start-Up-Unternehmens teilzunehmen. Die überwiegende Mehrheit der anwesenden Teilnehmer waren selbständige Unternehmer aus der Coaching- und Beratungsbranche.
Im Anschluss an den Workshop gab es die Möglichkeit, uns gegenseitig bei Drinks kennenzulernen und Erfahrungen aus dem täglichen Geschäftsleben auszutauschen. Da sich einer der Gesprächspartner in der Aufbauphase seines Coaching-Geschäfts befand, haben wir uns überwiegend über das Thema Kundenakquise unterhalten. Meine wichtigsten Erkenntnisse aus der Diskussion habe ich nachfolgend zusammengefasst.
Visitenkarten
Auf vielen Veranstaltungen, die ich besucht habe, liefen manche Leute herum und verteilten wahllos und unaufgefordert ihre Visitenkarten. Die Erfahrung zeigt, dass die Wirkung von solchen Aktionen, wenn überhaupt vorhanden, nur von kurzer Dauer ist. Damit Sie im Gedächtnis Ihres Gesprächspartners hängenbleiben, müssen Sie sich Zeit nehmen und die andere Person kennen lernen. Viele Profis suchen gezielt ihre Ansprechpartner aus, bevor sie zu einer Veranstaltung gehen. In vielen Einladungen ist es möglich, die Liste der Gäste einzusehen. Dies gibt Ihnen die Möglichkeit, sich gezielt den Ansprechpartner auszusuchen, der für Sie und Ihr Geschäft von Relevanz sein könnte.
Wen sollen Sie ansprechen?
Diese Frage ist sehr wichtig beim Thema Networking. Viele von uns, besonders die Unerfahrenen, verwechseln ein Networking-Gespräch mit einem Verkaufsgespräch. Sie verbringen den Abend damit, über ihre Firma und ihre Produkte zu reden als seien sie in einer Kundenpräsentation. Sie vergessen dabei, dass ihr Gesprächspartner auch gerne über sich selbst reden will. Gute Kommunikationsmanieren und Fingerspitzengefühl sind sehr gefragt, wenn es darum geht, einen guten Eindruck zu hinterlassen. Viele Profis raten dazu, sich zurückzuhalten, die anderen sprechen zu lassen und Interesse am Gesprächsthema und an der Person zu zeigen. Nichts ist wichtiger, als einem Menschen Ihre volle Aufmerksamkeit zu schenken. Nutzen Sie dabei Kommunikationstechniken, die den anderen zu mehr Antworten animieren. Offene Fragen sind dabei ein gutes Tool. Aber auch Fragen wie „Erzählen Sie mir mehr darüber“ sind bewährte Mittel.
Bei der Auswahl Ihrer Ansprechpartner sollten Sie besonders auf sogenannte Influencer oder Opinion-Leader achten. Das kann z.B. ein Journalist, ein Politiker, ein Geistlicher, ein Lobbyist, ein Gewerkschaftsvertreter oder ein Verbandsboss sein. Die Liste kann wirklich sehr lang weitergeführt werden. Das sind keine direkten Kunden von Ihnen, aber sie können Ihnen entscheidend helfen.
Wie baue ich eine dauerhafte Beziehung auf?
Wie schon oben beschrieben: Für eine dauerhafte Beziehung mit Geschäftsfreunden, Partnern und potentiellen Kunden ist es nicht damit getan, wenn Sie einfach eine Visitenkarte aushändigen. Erfolgreiche Netzwerker gehen viel weiter und lassen die Beziehung immer wieder aufleben. Wenn Sie erfahren, dass Ihr Gesprächspartner beispielsweise ein Firmenjubiläum feiert, schicken sie eine Karte. Wenn er in einem Verein für sozial Benachteiligte engagiert ist, dann machen sie eine Spende. Wenn er einen Artikel in einer Fachzeitschrift geschrieben hat, dann schicken Sie eine E-Mail, um Ihr Lob auszusprechen. Wenn ein für den potentiellen Kunden interessantes Buch auf den Markt kommt oder interessant ist, dann schicken Sie ihm ein Exemplar. Glückwunschkarten für besondere Anlässe wie Geburtstage, Weihnachten, einer Beförderung und vieles mehr. All das fördert das Vertrauen und stärkt die Beziehung.
Sie fragen sich vielleicht: Was habe ich davon, wenn keine Geschäfte mit dem Kunden zustande kommen? Meine Antwort lautet: Geschäfte sind wie eine Ernte, wenn man gar nichts sät, wird man auch gar nichts ernten.
Neuer Service bei Freelancer-Schweiz: Automatische Musterrechnung
Freelancer-Schweiz sieht seine Aufgabe nicht nur darin, Freiberufler und Nachfrager in Kontakt zu bringen. Uns ist auch wichtig, dass die dann folgende Zusammenarbeit reibungslos verläuft. Dazu versuchen wir nach Möglichkeit alles, was Freiberufler und Nachfrager bei der Zusammenarbeit unterstützt.
Daher bieten wir bereits seit einiger Zeit kostenlose Dienste an, die Sie bei Bedarf nutzen können (es besteht keine Verpflichtung):
o Automatisch generierter Mustervertrag mit vorausgefüllten Daten des Freelancers und Nachfragers.
o Kostenlose gebührenfreie Treuhandbezahlung über Freelancer-Schweiz.
o Kostenlose Beratung per Telefon und E-Mail.
Neu hinzugekommen ist jetzt eine automatisch generierte Musterrechnung als Word-Datei. Diese hilft den Freelancern eine den Schweizer-Vorschriften entsprechende Rechnung zu erstellen. Ähnlich wie bei dem durch uns zur Verfügung gestellten Mustervertrag werden auch bei der Musterrechnung von unserem System bereits die Daten des Freelancers, des Nachfragers und Projektdetails ausgefüllt.
Freelancer können sowohl den Mustervertrag wie auch die Musterrechnung in ihrem Selbstadministrationsbereich direkt generieren.
Da es sich um ein Worddokument handelt, können die Inhalte noch von Hand entsprechend der jeweiligen Erfordernisse modifiziert werden.
Gartner-Studie: Die Künstliche Intelligenz setzt sich langsam durch
Die aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsunternehmen Gartner unter den Informatikverantwortlichen großer Unternehmen (CIO) ergab, dass bereits 4% Künstliche Intelligenz (KI) implementiert haben und 46% dessen Einsatz planen.
'Trotz des enormen Interesses an KI-Technologien bleiben die aktuellen Implementierungen auf einem recht niedrigen Niveau', sagt Whit Andrews, Vice-President für Research bei Gartner.
'Es besteht jedoch Potenzial für ein starkes Wachstum, da die Informatikverantwortlichen der Großunternehmen beginnen, KI-Programme durch eine Kombination aus eigener Entwicklung und Zukauf voranzutreiben'.
Laut Gartner sind die 'Early Adopters' mit vielen Hindernissen für den Einsatz der KI konfrontiert. Für sie haben die Gartner-Analysten vier Erkenntnisse aus frühen KI-Projekten zusammengefasst:
Erkenntnis 1: Anfangs keine zu ambitionierten Ziele setzen
'Machen Sie nicht den Fehler, mit KI-Projekten in erster Linie harte Ergebnisse, wie direktem finanziellen Gewinn, zu erzielen', sagte Andrews. Generell sei es am besten, KI-Projekte mit kleinem Umfang zu starten und auf 'weiche' Ergebnisse wie Prozessverbesserungen, Kundenzufriedenheit oder finanzielle Übersicht zu setzen.
Laut Andrews solle man erwarten, dass die frühen KI-Projekte bestenfalls Erfahrungen liefern, die bei späteren, größeren Implementierungen helfen würden.
In einigen Organisationen wäre ein finanzielles Ziel allerdings eine Voraussetzung für den Start des Projekts. In dieser Situation sollte das Ziel so niedrig wie möglich angesetzt werden', sagte Andrews. 'Denken Sie an Ziele im maximal fünfstelligen Bereich, verstehen Sie, was Sie in kleinem Maßstab erreichen wollen, und erst dann verfolgen Sie größere Vorteile.'
Erkenntnis 2: Konzentrieren Sie sich darauf, Menschen mehr Verantwortung zu geben statt sie zu ersetzen
Große technologische Fortschritte waren oft mit einer Reduzierung der Mitarbeiterzahl verbunden. Wenngleich die Senkung der Arbeitskosten für Führungskräfte attraktiv ist, rufen sie bei denjenigen, deren Arbeitsplätze scheinbar gefährdet sind, Widerstand hervor. Dadurch können Unternehmen echte Chancen verpassen, bzw. KI nur ineffektiv nutzen. 'Wir sagen unseren Kunden, dass sich der größte Nutzen der KI in naher Zukunft daraus ergeben wird, dass sie die Mitarbeiter in die Lage versetzt, höherwertige Tätigkeiten auszuüben', fügte Andrews hinzu.
Gartner prognostiziert, dass bis 2020 zwanzig Prozent der Unternehmen ihre Mitarbeiter für die Überwachung und Steuerung neuronaler Netze einsetzen werden.
'Vergessen Sie die Vorstellung von riesigen Teams von unendlich duplizierbaren intelligenten KI-Agenten, die in der Lage sind, Aufgaben genau wie Menschen auszuführen', sagt Andrews. Es wird viel produktiver sein Mitarbeiter ohne Führungsverantwortung zu motivieren. Bringen Sie sie dazu, sich dafür zu begeistern, wie KI-gestützte Entscheidungen ihre tägliche Arbeit verbessern.
Erkenntnis 3: Planen Sie den Wissenstransfer
Gespräche mit Gartner-Kunden zeigten, dass die meisten Unternehmen nicht gut auf die Implementierung von KI vorbereitet sind. Insbesondere fehlt es ihnen an internen Kompetenzen in der Datenwissenschaft und sie wollen sich in hohem Maße auf externe Anbieter verlassen, um die Lücke zu schließen. Dreiundfünfzig Prozent der Unternehmen in der CIO-Umfrage bewerteten ihre eigene Fähigkeit, interne Daten zu nutzen, als minimal oder sehr begrenzt.
Gartner prognostiziert, dass bis 2022 85% der KI-Projekte fehlerhafte Ergebnisse liefern werden, da die Daten, Algorithmen oder Teams nicht optimal sind.
'Daten sind der Treibstoff für KI. Daher müssen sich Unternehmen jetzt darauf vorbereiten, noch größere Datenmengen für KI-Initiativen zu speichern und zu verwalten', sagt Jim Hare, Research Vizepräsident bei Gartner. 'Die Tatsache, dass man sich für diese Fähigkeiten meist auf externe Lieferanten verlassen muss, ist langfristig keine ideale Lösung. Stellen Sie daher sicher, dass frühe KI-Projekte den Wissenstransfer von externen Experten zu Ihren Mitarbeitern unterstützen und die internen Fähigkeiten Ihrer Organisation aufbauen, bevor Sie zu Großprojekten übergehen.'
Erkenntnis 4: Entscheiden Sie sich für transparente KI-Lösungen
Bei KI-Projekten werden häufig Software oder Systeme von externen Dienstleistern eingesetzt. Es ist wichtig, Einblick in die Art und Weise zu haben, wie Entscheidungen getroffen werden und dies in die Servicevereinbarungen zu integrieren. 'Ob ein KI-System die richtige Antwort liefert ist nicht das einzige Problem', sagt Andrews. 'Führungskräfte müssen verstehen, warum es erforderlich ist Einblicke in die Argumentation der KI-Systeme zu haben.'
Obwohl es nicht immer möglich ist alle Details eines fortgeschrittenen analytischen Modells, wie z. B. eines tiefen neuronalen Netzes, zu erklären, ist es wichtig, zumindest eine Visualisierung der möglichen Optionen anzubieten. In Situationen, in denen Entscheidungen nachprüfbar sein müssen, kann es sogar gesetzlich vorgeschrieben sein, diese Art von Transparenz zu gewährleisten.
Freelancer-Schweiz-Witz des Monats: Ist der Computer männlich oder weiblich?
Eine Persönlichkeitstrainerin und ein Softwareentwickler unterhalten sich gerade über das Geschlecht des Computers. Die Trainerin ist überzeugt, dass Computer männlich sind: Sie sind voller Informationen und haben doch keinen blassen Schimmer. Sie lösen keine Probleme sondern sind selbst das Problem.
'Computer sind doch weiblich, sehr weiblich sogar' widerspricht da der Softwareentwickler. 'Nur ihr Erschaffer kann ihre Logik verstehen. Sie sprechen eine Sprache, die nur andere Computer verstehen. Sie verzeihen nie den kleinsten Fehler. Hat man sich dann einen zugelegt, ist immer noch keine Ruhe, denn man muss ständig für zusätzliche Ausstattungen aufkommen.'
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