Mit diesen 6 Schritten legst du deinen Stundensatz richtig fest!
Sowohl am Anfang als auch während deiner Selbstständigkeit wirst du früher oder später mit dem Thema Preis für deine Dienstleistung konfrontiert.
Auch wenn der Stundensatz für jede Freelancer-Dienstleistung anders aussieht, gibt es allgemeine Grundregeln, die für die meisten Dienstleistungen gelten.
Diese 6 Schritte zeigen dir auf, wie du deinen Stundensatz nicht zu hoch und nicht zu tief setzest:
1. Die Basis: Falls du früher in einem Unternehmen fest angestellt warst, nimm dein früheres Gehalt als Ausgangspunkt.
Als Faustregel kannst du dieses um etwa ein Drittel erhöhen. Vergiss dabei nicht, Urlaubstage, Wochenenden, Krankheitstage und andere Kosten zu berücksichtigen.
2. Arbeitszeit: Als selbstständiger Freelancer sollst du nicht nur die aufgewendete Zeit für die Erbringung deiner Projektarbeit rechnen.
Du bist auch für die Kundenakquise, Marketing und Verwaltung zuständig. Diese zusätzliche Arbeitszeit musst du einrechnen.
3. Weitere Ausgaben: Du musst alle möglichen Ausgaben berücksichtigen, die du für deinen Lebensunterhalt und für die Erbringung deiner Dienstleistung brauchst.
Darunter fallen unter anderem Miete, Nebenkosten, Telefon und Internet, Abos, Steuern und Versicherungen, Weiterbildungen usw.
4. Eigene Erfahrungen: Falls du viele Erfahrungen auf dem Buckel hast, darfst du dich nicht unter Wert verkaufen.
Gleichzeitig ist es wichtig, dass du die Kunden mit hohen Stundensätzen abschreckst.
5. Recherche: In Freelancer-Foren und Netzwerken kannst du dich umhören und direkt fragen, was Freelancer in deiner Kategorie verdienen.
Fragen kostet nicht. Und wenn du nicht weiterkommst, kannst du natürlich auch die Stundensätze auf unserer Webseite www-freelancer-schweiz.ch einsehen.
6. Preisstrategie: Obwohl die meisten Freelancer ihre Dienstleistungen nach geleisteten Stunden mit einem festgelegten Stundensatz verrechnen, gibt es grundsätzlich drei Preismodelle.
6.1. Verrechnung nach Arbeitsaufwand: Wie gerade erwähnt, verrechnest du die aufgewendeten Arbeitsstunden nach einem vorher festgelegten Stundensatz.
Nachteil: Um mehr zu verdienen, musst du mehr und härter arbeiten.
6.2. Verrechnung nach Projektkosten: Bei diesem Modell schätzest du ab, wie hoch der Arbeitsaufwand für das Gesamtprojekt sein wird.
Vorteil: Der Kunden stimmt einem Gesamtbudget zu und du kannst loslegen. Und wenn du effizient bist, kannst du was dazuverdienen.
Nachteil: Wenn du dich bei der Aufwandsberechnung verrechnest, dann kann es passieren, dass du mehr Zusatzarbeit leisten musst.
6.3. Wertbasierte Verrechnung: Dieses Verrechnungsmodell nutzen besonders erfahrene Freiberufler, die eine starke Verhandlungsposition ihren Kunden gegenüber haben.
Der Freelancer verrechnet seine Leistung nicht nach geleisteten Arbeitsstunden, sondern nach dem für den Kunden erzieltet Ergebnis. Zum Beispiel: eine Coaching-Session für den CEO eines DAX-Konzerns darf schon das Vielfache kosten als für einen Geschäftsführer eines KMU.
Beim Festlegen deiner Preise solltest du einen gewissen Spielraum für mögliche Gewinneinbussen einplanen.
Als Freelancer wirst du ausschliesslich für die Tage bezahlt, an denen du tatsächlich arbeitest, ohne Anspruch auf Standardleistungen.
Es ist wichtig, dass du dich nicht scheust, Preiserhöhungen vorzunehmen und deine erbrachten Leistungen angemessen zu berechnen. Solange deine Kunden den langfristigen Wert erkennen, sind deine Sätze gerechtfertigt.
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Dieser Artikel wurde in den Freelancer-Schweiz-News 02/2024 veröffentlicht.