Selbstständig werden in der Schweiz (2025/2026): 10 Schritte zur erfolgreichen Firmengründung
2026 bringt Bewegung in den Schweizer Arbeitsmarkt.
Laut aktuellen Prognosen führender Wirtschaftsinstitute wird die Arbeitslosenquote auf rund 3,2 % steigen – der höchste Wert seit der Pandemie. Besonders betroffen: exportorientierte Branchen wie Maschinenbau und Uhrenindustrie. Das Beschäftigungswachstum dürfte mit +0,5 % unter dem langjährigen Schnitt bleiben, was einem Nettoverlust von bis zu 15 000 Jobs entspricht.
→ Mit anderen Worten: Sicherheit sieht anders aus.
Doch wer jetzt klug handelt, kann daraus Chancen schaffen.
Immer mehr Fachkräfte, Berater:innen und Kreative entscheiden sich, ihr Wissen selbst zu vermarkten, statt auf die nächste Kündigungsrunde zu warten.
Wenn du auch spürst, dass es Zeit ist, etwas Eigenes aufzubauen – hier ist dein klarer, praxisnaher Leitfaden:
1. Finde deine Geschäftsidee – und mach daraus ein tragfähiges Business
Alles beginnt mit einer Idee. Aber nicht jede gute Idee ist auch ein gutes Geschäft.
Frag dich:
- Welches konkrete Problem löse ich?
- Wer profitiert am meisten davon?
- Wie verdiene ich daran langfristig Geld?
Laut KMU.admin.ch ist er keine Pflicht – aber die klügste Investition, bevor du startest.
→ Mini-Story:
Sarah aus Basel hatte während der Pandemie angefangen, Websites für lokale Cafés zu gestalten. Als sie 2024 ihre Einzelfirma anmeldete, half ihr der Businessplan, ihren Stundensatz realistisch zu kalkulieren – und sie gewann in wenigen Monaten fünf regelmässige Kunden.
2. Wähle die passende Rechtsform
Die Rechtsform bestimmt, wie du haftest und wie du besteuert wirst.
- Einzelfirma: einfach, flexibel, aber persönliche Haftung.
- GmbH: ab CHF 20 000 Kapital, dafür begrenzte Haftung.
- AG: ab CHF 100 000 Kapital (davon 50 000 einbezahlt).
- Kollektivgesellschaft: für mehrere natürliche Personen.
3. Wähle einen Namen, der bleibt
Bei Einzelfirmen muss dein Nachname enthalten sein (z. B. „Müller Grafikdesign“).
Prüfe die Verfügbarkeit im Handelsregister deines Kantons und sichere die Marke beim Institut für Geistiges Eigentum.
→ Profi-Tipp: Sichere Domain und Social-Media-Handles gleich mit. Einheitliches Branding macht dich professionell und leicht auffindbar.
4. Melde dich bei der SVA an
Die Sozialversicherungsanstalt prüft, ob du offiziell als selbstständig Erwerbende:r giltst. Entscheidend sind:
- mehrere Auftraggeber
- eigenes Unternehmerrisiko
- freie Organisation deiner Arbeit.
Mehr dazu findest du auf CH.ch.
5. Handelsregistereintrag – Pflicht oder Kür
- Einzelfirma: Pflicht ab CHF 100 000 Umsatz, sonst freiwillig.
- GmbH / AG: immer obligatorisch.
6. Trenne Business und Privat – mit einem eigenen Konto
Ein separates Geschäftskonto hilft dir, Einnahmen und Ausgaben sauber zu trennen.
Banken wie UBS, Raiffeisen, Neon Business oder Wise bieten heute spezielle Konten für Gründer:innen an.
So behältst du jederzeit den Überblick – und deine Buchhaltung bleibt stressfrei.
7. Prüfe deine Mehrwertsteuerpflicht (MWST)
Ab CHF 100’000 Jahresumsatz bist du mehrwertsteuerpflichtig.
Die Eidgenössische Steuerverwaltung empfiehlt, dich bei Bedarf freiwillig zu registrieren – das lohnt sich, wenn du Vorsteuerabzüge nutzen kannst.
Details unter estv.admin.ch.
8. Buchhaltung & Steuern – Ordnung ist die halbe Freiheit
Selbstständigkeit heisst Verantwortung – auch für Zahlen.
- Einzelfirma/Kollektivgesellschaft: Einkommen fliesst in die private Steuererklärung.
- GmbH/AG: zahlen eigene juristische Steuern.
- Ab CHF 500 000 Umsatz gilt die Pflicht zur doppelten Buchführung (Art. 957 OR).
Das SECO stellt kostenlose Checklisten zur Verfügung – ein guter Startpunkt für dein Finanz-Setup.
9. Versicherungen – dein Sicherheitsnetz
Pflichtversicherungen:
- AHV/IV/EO
- Unfallversicherung (UVG)
- Krankenversicherung
Empfohlen zusätzlich:
- Krankentaggeld (KTG)
- Pensionskasse (BVG)
- Berufshaftpflichtversicherung
Gerade im Freelance-Bereich ist eine Haftpflicht kein Luxus – sondern Rettungsleine.
10. Bewilligungen und Schutzrechte
Je nach Branche brauchst du eine Bewilligung (z. B. Gastro, Finanzen, Bauwesen).
Wenn du eine eigene Marke oder ein Design entwickelst, lohnt sich ein Eintrag beim IGE.
Offizielle Formulare und Checklisten findest du zentral auf kmu.admin.ch.
Fazit: Krise oder Chance – du entscheidest
Ja, 2026 bringt Veränderung.
Aber jede Veränderung ist eine Einladung, die eigene Richtung neu zu bestimmen.
Selbstständigkeit bedeutet nicht Unsicherheit, sondern Selbstbestimmung – über Zeit, Einkommen und Lebensstil.
Die beste Zeit, dich selbstständig zu machen, ist bevor du musst – und die zweitbeste ist jetzt.
→ Mach den ersten Schritt:
Erstelle deinen Businessplan, melde dich bei der SVA – oder trag dich auf Freelancer-Schweiz.ch ein und werde sichtbar für Kunden in der ganzen Schweiz.
FAQ: Häufige Fragen zur Selbstständigkeit in der Schweiz
Wie viel kostet eine Firmengründung in der Schweiz?
Je nach Rechtsform zwischen CHF 0 (Einzelfirma) und CHF 1 000 (inkl. Notar & Register).
Wann muss ich mich bei der AHV anmelden?
Sobald du eine Tätigkeit aufnimmst. Die SVA beurteilt, ob du als selbstständig giltst.
Kann ich im Nebenerwerb starten?
Ja – viele tun das. Wichtig ist, mehrere Kunden zu haben und deinen Arbeitgeber zu informieren.
Brauche ich ein Handelsregister?
Nur GmbH und AG müssen eingetragen sein. Für Einzelfirmen ab CHF 100 000 Umsatz.
Gibt es Förderprogramme?
Ja, z. B. das FsE-Programm der Arbeitslosenversicherung und Innosuisse-Förderungen für Innovation und Start-ups.
Über den Autor
Name: Amor Dhaouadi
Kurzbeschreibung:
Amor ist dein Partner und Helfer, wenn du mehr Erfolg im Beruf und im Geschäft haben willst.
Gibt Orientierung bei komplexen Entscheidungen in Vertrieb, Marketing und Strategie.
Unterstützt Solopreneure und Unternehmer dabei, Klarheit zu gewinnen, Potenziale zu erkennen und wirkungsvolle Schritte umzusetzen.
Der Fokus: praxisnahe Impulse, die Wachstum fördern – persönlich, unternehmerisch und strategisch.
Kundengewinnung beginnt mit Ehrlichkeit – nicht mit Verfügbarkeit
Vor kurzem erhielt ich einen Anruf von einem Kunden, der hörbar frustriert war.
Er hatte auf Freelancer-Schweiz genau den passenden Experten gefunden – perfekt fürs Projekt, alle Qualifikationen stimmten.
„Ich war mir sicher, dass das klappt“, sagte er. „Aber kaum hatte ich die Anfrage geschickt, kam die Antwort: ‚Leider bin ich aktuell ausgebucht.‘“
Solche Gespräche bleiben hängen.
Weil sie zeigen, wie schnell Vertrauen verloren gehen kann – auch ohne böse Absicht.
Wenn Verfügbarkeit nur Schein ist
Auf Freelancer-Schweiz passiert das häufiger, als man denkt:
Freelancer lassen ihr Profil aktiv, obwohl sie gar keine Kapazitäten mehr haben.
Manchmal aus Vergessen.
Manchmal aus Hoffnung, dass sich vielleicht doch noch ein Auftrag ergibt.
Doch ein aktives Profil ist mehr als eine Visitenkarte.
Es ist ein Versprechen – an den Kunden, dass jemand verfügbar ist und Verantwortung übernehmen kann.
Wenn dieses Versprechen gebrochen wird, entsteht Frust – und zwar auf mehreren Seiten.
Was passiert, wenn Freelancer „verfügbar“ sind – es aber nicht sind
- Der Kunde verliert Vertrauen. Er investiert Zeit, nur um am Ende eine Absage zu erhalten.
- Andere Freelancer verlieren Chancen. Denn der Kunde lehnt Alternativen ab, nachdem er bereits enttäuscht wurde.
- Die Plattform verliert Glaubwürdigkeit. Wenn Profile nicht aktuell sind, zweifeln Kunden an der Verlässlichkeit der gesamten Community.
Er zahlt Gebühren, ohne Nutzen – und hinterlässt einen fahlen Beigeschmack bei einem potenziellen Stammkunden.
Warum viele ihr Profil offenlassen – und was das auslöst
Ich weiss, dass es selten aus Gleichgültigkeit geschieht.
Viel öfter steckt Hoffnung dahinter – sichtbar bleiben, präsent wirken, vielleicht doch noch ein Angebot bekommen.
Aber Sichtbarkeit ohne Verfügbarkeit ist wie ein Schaufenster ohne Ware.
Es zieht Blicke an – aber enttäuscht, sobald jemand eintritt.
Verfügbarkeit ist kein Marketinginstrument, sondern ein Zeichen von Respekt.
Respekt gegenüber Kunden, die sich auf klare Angaben verlassen,
und gegenüber Kolleginnen und Kollegen, die bereitstehen.
Wie Ehrlichkeit Kundenvertrauen aufbaut
Kundengewinnung beginnt nicht mit einem Pitch oder einem Preis.
Sie beginnt mit Klarheit.
Ein Kunde, der merkt, dass er ehrlich behandelt wird, kommt zurück – selbst, wenn es heute nicht klappt.
Ein Kunde, der sich getäuscht fühlt, geht – und erzählt es weiter.
Vertrauen wächst leise,aber es zerbricht laut.
So bleibst du fair sichtbar
- Prüfe dein Profil mindestens alle zwei Wochen.
- Pausiere es, sobald du länger als 14 Tage ausgelastet bist.
- Aktiviere es erst wieder, wenn du verbindlich starten kannst.
Mein Appell an alle Freelancer auf Freelancer-Schweiz
Bitte nehmt euch einen Moment Zeit, um euer Profil ehrlich zu halten.
Ein Klick auf „Pausieren“ zeigt mehr Professionalität als jedes Zertifikat.
Wir alle leben von Vertrauen – zwischen Kunde, Freelancer und Plattform.
Und dieses Vertrauen beginnt mit einem einfachen, aber entscheidenden Schritt:
Ehrlichkeit.
Überprüfe jetzt dein Profil auf Freelancer-Schweiz.
Denn Kundengewinnung beginnt mit Transparenz – und endet mit langfristigem Erfolg.
Über den Autor
Name: Amor Dhaouadi
Kurzbeschreibung:
Amor ist dein Partner und Helfer, wenn du mehr Erfolg im Beruf und im Geschäft haben willst.
Gibt Orientierung bei komplexen Entscheidungen in Vertrieb, Marketing und Strategie.
Unterstützt Solopreneure und Unternehmer dabei, Klarheit zu gewinnen, Potenziale zu erkennen und wirkungsvolle Schritte umzusetzen.
Der Fokus: praxisnahe Impulse, die Wachstum fördern – persönlich, unternehmerisch und strategisch.
Freelancer-Witz: Wenn der Dieb besser mit Geld umgeht als du
Später Nachmittag im Homeoffice.
Markus, IT-Freelancer aus Winterthur, sitzt mit einem Espresso vor dem Laptop. Rechnungen, Mails, zwei unbezahlte Offerten.
Da stürmt seine Frau ins Zimmer.
Sie: „Markus! Ich habe deine Firmenkarte nirgends gefunden! Du musst sie sofort sperren lassen!“
Er (ruhig, ohne aufzuschauen): „Schon gemerkt.“
Sie (fassungslos): „Und? Warum hast du sie dann nicht gesperrt?“
Er (grinst): „Weil der Dieb weniger ausgibt als ich – der geht wenigstens nicht jeden Tag ins Kafi Franz für 12.50 das Sandwich.“
Sie schaut ihn an, entsetzt.
Er nimmt einen Schluck Espresso, seufzt:
„Wenn ich ehrlich bin – der Dieb ist effizienter. Der hat in zwei Tagen mehr gespart als ich in zwei Monaten.“
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