Wie Sie mehr Referenzen und Testimonials einholen
Wir nutzen fast alle täglich die sozialen Medien Facebook, Twitter und Co. Wir kennen auch alle den Effekt des „Like“ und „Followers“ und wie dieser unsere Neigung zu einer bestimmten Person oder einem bestimmten Inhalt beeinflusst. Je mehr Follower oder Likes man hat, desto bekannter und einflussreicher ist man.
Die Privatwirtschaft hat diesen Effekt seit Jahren für sich entdeckt und setzt verstärkt auf ähnliche Werkzeuge, um die Kunden zu locken und zum Kauf zu motivieren. Ob es sich beim Shopping um Bücher, Spielzeuge, Haushaltsgeräte, Kleidung oder Autos handelt, setzen die meisten Unternehmen das Like/Follower-Tool in Form von Sternchen, Rezensionen oder Kundenfeedbacks bzw. Kundenmeinungen ein. Ich persönlich kaufe kein einziges Buch, ohne vorher bei Amazon nachgelesen zu haben, was andere Leser über das Buch geschrieben haben und wie sie es bewerten. Sogar vor der Ausleihe eines Buches von der Universitätsbibliothek werfe ich immer einen Blick auf Amazon, um zu lesen, wie die Leser das Buch bewerten. Es geht immerhin um die Zeit, die man beim Lesen eines Buches investiert; und von der haben wir bekanntlich nicht genug.
Viele von Ihnen würden sagen, all diese Beispiele sind zwar schon relevant in einem B2C-Umfeld; man könne sie leider nicht im B2B-Bereich übertragen. Da muss ich leider widersprechen. Denn die Erfahrung hat gezeigt, dass Kunden sehr wohl auf Referenzen und Kunden-Testimonials achten. Viele Freelancer berichten darüber, dass Kunden sie nach existierenden Referenzen, nach Arbeitsproben oder nach Kunden-Testimonials fragen. Ob die Kunden diese Referenzen auch tatsächlich kontaktieren, ist eine andere Frage. Die Erfahrung hat gezeigt, dass ca. zehn bis fünfzehn Referenzen einen guten Eindruck bei Kunden hinterlassen. Die Kunden bekommen dadurch ein gutes Gefühl, dass der Freelancer Erfahrung hat, die von früheren Auftraggebern honoriert wird. Umso erfreulicher ist es auch, dass je länger die Liste der Referenzen ist, desto unwahrscheinlicher es ist, dass der Kunde sie kontaktiert.
Aber nun der Reihe nach. Es ist besonders schwer für Neustarter im Freelancer-Leben an Referenzen ran zu kommen. Trotzdem kann ich Ihnen sagen, das ist kein Problem. Referenzen müssen nicht ausschließlich durch frühere Kunden angegeben werden. Sie können Ihren Bankberater, Ihren Anwalt, Ihren Buchhalter, Ihre Freunde und/oder Bekannte aufnehmen, die Leitungspositionen in ihren jeweiligen Firmen haben. Sie können auch ehemalige Chefs oder auch ehemalige Kunden als Referenzen angeben, die sie in früheren Positionen bedient haben. Wichtig ist es dabei, diese Leute vorab zu informieren, dass Sie sie in ihre Referenzliste aufgenommen haben, damit sie im Bedarfsfall gutes Feedback über Sie abgeben.
Kunden-Testimonials sind ebenfalls für Neustarter etwas schwierig zu bekommen. Da hilft es, wenn Sie aktiv für sich werben. Zum Beispiel wenn Sie einen Vortrag über ein Thema aus Ihrem Fachgebiet halten und die Leute sagen: „Toller Vortrag“; dann fragen Sie die Leute nach ihrer Visitenkarte, und melden Sie sich später bei denen und fragen, ob Sie ein kurzes Schreiben mit dem Firmenlogo am Kopf erhalten können. Das können Sie übrigens auch genauso tun, wenn Sie eine Pro-Bono-Tätigkeit oder -Projekt ausgeführt haben.
Im Übrigen wollen wir die Möglichkeit nutzen, um darauf hinzuweisen, dass Freelancer-Schweiz die Namen Ihrer Referenzen nur preisgibt, wenn Ihre Kunden mit Ihrer Zustimmung danach fragen. Auf dem öffentlichen Freelancer-Profil wird nur die Anzahl der Referenzen angegeben, Namen werden definitiv nicht angezeigt.
Falls Sie Anregungen haben oder unseren Newsletter abonnieren möchten, können Sie uns hier gerne eine Nachricht hinterlassen:
Dieser Artikel wurde in den Freelancer-Schweiz-News 06/2017 veröffentlicht.