Ihre positive Attitüde entscheidet über Ihren Erfolg oder Misserfolg im Beruf wie im Leben.
Gibt es eine Formel für Erfolg oder Misserfolg eines Menschen, im privaten wie im beruflichen Leben? Was unterscheidet die Top-Performer im Beruf von allen anderen Mitstreitern? Warum schaffen es einige, trotz Rückschlägen und Niederlagen, wieder aufzustehen, zu kämpfen, bis sie ihre Ziele erreicht haben? Warum lehnen sich manche zurück, wenn sie die Spitze ihrer Leistung erreichen, während andere dort weitermachen, wo sie aufgehört haben, um neue Höhen und Rekorde zu erreichen, und das Jahr für Jahr?
Viele behaupten, dass Motivation den Unterschied ausmacht. Wir lernen im Beruf, dass Motivation das Allerwichtigste darstellt, wenn es darum geht, den Erfolg zu haben, den man sich im Beruf wünscht. Aber ist Motivation alleine entscheidend für Erfolg, auch wenn sie so wichtig ist?
Als ich wissen wollte, wie Wissenschaftler den Begriff Motivation definieren, bin ich auf einen guten Beitrag in Wikipedia gestossen. Danach unterscheiden Fachexperten zwischen intrinsischen und extrinsischen Quellen von Motivation. Bei den letzteren handelt es sich um Faktoren, die von aussen her gesteuert werden und auf die der einzelne Mensch von uns weniger Einfluss darauf hat. Dies kann in der Form von Machtausübungen (z. B. Aussicht auf Beförderung), Erwartungen des Umfelds (z. B. Rolle innerhalb eines Teams, einer Firma oder eines Unternehmens) oder Verinnerlichung der Firmenziele (z. B. ein Mitarbeiter oder Manager ist motiviert, die Ziele seiner Firma zu erfüllen).
Obwohl die obigen Motivationsquellen sehr wichtig sind, bewirken sie alle, dass der Einzelne zum Getriebenen seines Umfeldes wird. So sind wir meistens weniger motiviert, wenn es dem Unternehmen im Markt schlecht geht; oder wenn die Industrie aus irgendwelchen Gründen schwächelt (denken Sie an den immer noch sehr aktuellen Dieselskandal und seine Folgen auf die Mitarbeiter in der Automobilindustrie in Deutschland); oder wenn wir wenige Chancen auf Beförderung haben; oder wenn die Konjunktur schlecht ist.
Viele von Ihnen würden meinen, das sei doch normal. Wenn das Umfeld leidet, leidet auch jeder einzelne Mensch in dem „System“ mit. Das ist leider nur die halbe Wahrheit, weil wir darin nur das „halbleere“ Glas sehen.
Die Top-Performer beziehen Ihre Stärke zwar teilweise aus den extrinsischen Quellen. Für Top-Leute sind jedoch die intrinsischen Quellen für ihre Motivation viel entscheidender und viel wichtiger. Fachexperten haben keine nachvollziehbare Erklärung für die Motivationsquellen der Top-Performer; diese haben ein Wertesystem und eine Idealvorstellung von Ihrem Handeln entwickelt, die sich an internen Standards und Massstäben orientieren. Bei dieser Gruppe von Menschen ist „das Leistungsmotiv besonders stark angeregt“.
Sie werden sich fragen, was man sich unter „Wertesystem“, „Idealvorstellung“ oder „internen Standards“ genau vorstellen sollte. Top-Performer lassen sich nicht von externen Störfaktoren von ihren Zielen abbringen. Wenn die Kollegen über Kunden, Markt, über Wirtschaft oder Chefs meckern, ziehen sich die Top-Performer zurück und überlegen, was sie anders machen können, um die Herausforderungen zu meistern und ihre Ziele zu erreichen. Für sie ist Demotivation die schlechte Laune, das miese Wetter, die Launen des Chefs, die schlechten Kollegen, die Industrieschwäche usw. All das ist kein Grund für Top-Motivierte, ihre Ziele aus den Augen zu verlieren; ganz im Gegenteil, sie fühlen sich angestachelt, sich mehr anzustrengen und an sich zu arbeiten.
Top-Leute meiden die sogenannten „Looser“-Gruppen. Sie treffen sich mit Gleichgesinnten, um mehr Inspiration und Motivation für ihre täglichen Herausforderungen im Beruf wie im Leben zu holen. Sie sind bereit, immer wieder von anderen neue Dinge zu lernen und zu probieren. Top-Performer haben einen Überschuss an Optimismus. Sie wissen, mit Pessimismus lassen sich keine Probleme lösen und keine Herausforderungen meistern.
Der grosse Joe Girard erzählte von den grossen Herausforderungen, die die Autoindustrie in den USA während der Erdölkrise im Jahr 1974 hatte. Während all seine Kollegen über die fehlenden Absatzzahlen und schlechte Marktprognosen stöhnten, erzielte der grosse Joe seine zweitbeste Marke von 1376 verkauften Autos. Anstatt zu meckern, wie die meisten Autohändler in dieser Zeit, entwickelte Joe Girard seine eigene Strategie, um seinen Absatz im Vergleich zu den Vorjahren zu stabilisieren. Er hat mehr Aufwand reingesteckt in die direkte Ansprache von Kunden; er überlegte sich neue Wege, um mehr Empfehlungen und neue Kunden zu bekommen; er verhandelte neue Kreditverträge für seine Kunden und er behandelte seine Kunden wie wahre Könige, wenn sie zu ihm in seinen Autosalon kamen.
Der grosse Unterschied zwischen Top-Performern und dem Rest liegt darin, dass sie von innen heraus getrieben sind. Sie lassen es nicht zu, dass die externe „Welt“ (Markt, Industrie, Wirtschaft, Unternehmen, Chef, Kollegen usw.) darüber entscheidet, ob sie erfolgreich sind oder nicht. Sie nehmen sich vor, jeden Tag, jeden Monat und jedes Jahr besser zu werden, egal was um sie herum passiert. Für jedes Problem entwickeln sie die passenden Lösungen; sie sind ständig auf der Suche nach neuen Ideen, um ihr Potential weiterzuentwickeln.
Vor ein paar Tagen sagte ein Sportreporter, der die Liveübertragung eines Finalspiels kommentierte: „Das Gewinnerteam besitzt die mentalen Muskeln, die das Verliererteam durch physische Stärke nicht kompensieren konnte“. Und genau um diese mentale Stärke oder „psychischen Muskeln“ geht es bei den Top-Performern. Sie haben die mentale Stärke, die den Unterschied zu dem Rest ausmacht.
Zum Abschluss möchte ich Ihnen etwas Gutes mitgeben. Falls Sie bis jetzt kein Top-Performer waren oder sind, können Sie mit ein bisschen Disziplin und Willenskraft lernen, Ihrer inneren Stimme zuzuhören und Ihre innere Kraft zu aktivieren, um Top-Performance zu erreichen. Das können wir in einem späteren Beitrag beschreiben. Folgen Sie uns im Newsletter.
Amor Dhaouadi,
CEO & Gründer,
arecons (www.are-cons.com)
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Dieser Artikel wurde in den Freelancer-Schweiz-News 08/2017 veröffentlicht.