Freelancer-Schweiz-News 01/2018
Grüezi liebe Leserinnen und Leser,
haben Sie schon Ihre Liste von Zielen und Vorsätzen für das neue Jahr fertig geschrieben? Haben Sie schon einen Plan, wie Sie diese Ziele erreichen wollen? Ob die Antwort 'Ja' oder 'Nein' heisst, wir haben uns ein Geschenk für Sie ausgedacht.
In einer Arbeitswelt, die voll automatisiert und von Robotern beherrscht sein wird, haben wir noch als Experten einen Platz. Um dies zu schaffen, müssen wir einiges meistern. Wir sagen Ihnen, worauf es ankommt, damit Sie morgen genauso Ihren Platz unter Robotern haben werden.
Im Artikel unserer Freelancer sagt uns Fabian, was er als Freelancer von einer Stellenausschreibung eines Headhunters, Arbeitgebers oder Jobvermittlers an Informationen erwartet.
Im Freiberuflerwitz des Monats lesen Sie, was ein Programmierer von einem Flaschengeist gewünscht hat und was der Geist am liebsten machen würde.
Ich wünsche Ihnen auch diesmal viel Spass beim Lesen und natürlich wie immer gute Geschäfte!
Ihr Amor Dhaouadi
Wie Sie Ihre Vorsätze und Ziele im neuen Jahr erreichen
Viele von uns nutzten die Feiertage am Ende des Jahres 2017 dazu, sich Gedanken über ihre Pläne für das neue Jahr zu machen. Wir machten uns Gedanken über unsere neuen Ziele, sowohl geschäftlich als auch privat.
Bei vielen von uns stehen Ziele wie Abnehmen, mehr Fitness oder weniger Rauchen ganz oben auf der Liste. Leider bleiben diese Ziele meist nur Wunschdenken. Denn sobald wir damit anfangen, wollen wir meist zu schnell Ergebnisse sehen. Und die Motivation schwindet langsam aber sicher dahin. Am Ende wird nichts aus den Vorsätzen.
Das Gleiche gilt auch im beruflichen Leben. Wir nehmen uns vor, ein wichtiges Projekt anzupacken, einen grossen Kunden zu gewinnen oder den Umsatz zu steigern. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr hoch, dass wir auch ziemlich genau wissen, was wir tun müssen, damit aus unseren Plänen konkrete Ergebnisse werden.
Die Erfahrung zeigt jedoch, dass wir alle erdenklichen Ausreden erfinden, damit wir diese schwierigen Aufgaben überhaupt nicht starten müssen: Zu wenig Zeit, zu viele Aufgaben, kein Geld, nicht der richtige Moment. Wir wollen abwarten, bis alles perfekt wird. Dabei wissen wir – oder auch nicht –, dass die Umstände nie perfekt sein werden. Wir werden weder mehr Zeit noch weniger Verantwortung haben, um endlich die notwendigen Aufgaben zu starten, die wir für das gesteckte Ziel geplant haben.
Top-Performer in jeder Industrie und in jedem Beruf tun eine Sache, welche die meisten von uns nicht tun: Sie übernehmen die Initiative und warten nicht darauf, bis der perfekte Moment für ihre Vorhaben eintritt. Durch ihre Initiative überwinden sie die Angst zu scheitern. Sie wissen ganz genau, dass durch ihr Handeln die Angst verschwindet und Platz macht für mehr Selbstvertrauen. Erfolgreiche Menschen wissen, wie sie die Schleife des Wartens und Aufschiebens durchbrechen. Wenn sie einen Kunden anrufen sollen, dann rufen sie ihn sofort an. Wenn sie ein Projekt anpacken wollen, dann setzen sie sich hin, machen einen Plan und fangen sofort an, den Plan umzusetzen. Sie besiegen die Angst durch Handlungen, und zwar sofort.
Alle Experten sind sich einig, dass die oben beschriebenen Schritte leichter gesagt als getan sind. Man braucht Hingabe, Ausdauer, den Willen zur Veränderung und vieles mehr. Deshalb empfehlen sie meist, sich einen Coach zu suchen, der einem das nötige Feedback gibt.
Nun würden Sie sich fragen, wo unser Neujahresgeschenk für Sie bleibt. Da Ihr Erfolg auch unser Erfolg ist, bieten wir Ihnen unverbindliche, kostenlose und einmalige Coaching- und Beratung-Sessions von 1-2 Stunden an. Wir werden mit Ihnen die Themen besprechen, die Ihnen am Herzen liegen. Wir werden Ihnen helfen, einen eigenen Plan für Ihre Vorhaben zu erstellen. Wir geben Ihnen die nötigen Tipps und Tricks, wie Sie es schaffen, Ihre Vorsätze Wirklichkeit werden zu lassen.
Wie Sie oben gelesen haben, zeichnen sich Top-Performer mit Ihrem Drang aus, die Initiative zu ergreifen. Nehmen Sie nun die Initiative und melden Sie sich bei uns an.
Wie Sie sich in einer von Robotern dominierten Arbeitswelt durchsetzen
Seit einigen Jahren lesen wir alle paar Monate über neue Möglichkeiten, wie Roboter und Maschinen die Arbeitswelt von morgen komplett verändern werden. Firmen auf der ganzen Welt zeigen Ihre Prototypen von sprechenden Robotern, die beim Haushalt, im Supermarkt, bei der Altenpflege, in der Unterhaltung und in vielen anderen Bereichen des täglichen Lebens schon im Einsatz sind.
Im B2B-Bereich (Business-to-Business) sieht es nicht anders aus. Manche nennen es die „Digitale Revolution“, Industrie 4.0 (Deutschland) oder Industrie 2025 (Schweiz). Sowohl im B2C (Business-to-Consumer) als auch im B2B-Bereich hören wir eine Frage, und sie lautet: Welche Arbeit können wir Menschen noch erledigen?
Das ist eine spannende und berechtigte Frage. Die Antworten darauf sind vielfältig, und viele Berichte, Analysen (von sogenannten Experten) und Meinungen sind besorgniserregend. Alle sind sich einig, dass bei dieser industriellen Revolution nun besonders Büro-Arbeitsplätze bedroht sind. Architekten, Bankangestellte, Börsenanalysten, Ärzte, Pflegeangestellte oder Softwareprogrammierer, unter anderem, werden davon betroffen sein. Gleichzeitig sind sich viele Experten einig, dass auch in der „New Economy“ viele Jobs entstehen werden, die wir heute noch nicht haben.
Anstatt sich den Kopf darüber zu zerbrechen, welche Jobs verschwinden und welche neu entstehen werden, widmeten sich andere Denker der Frage: Was brauchen wir als Experten, damit wir uns in der „New Economy“ behaupten können?
Cal Newport ist ein junger Professor an der Universität in Georgetown in den USA. Er hat sich in seinem Bestsellerbuch „Deep Work“ genau diese Frage gestellt und kommt zu dem Ergebnis, dass wir hauptsächlich zwei Fähigkeiten unbedingt brauchen, um in der „New Economy“ zu bestehen.
1. Die Fähigkeit, schwierige Aufgaben zu bewältigen
Es sind sicherlich nicht die einzigen Kompetenzen, die in einer „New Economy“ zum Erfolg führen würden. Das gibt der Autor selbst zu. Aber in einer Welt, wo jeder ständig und immer erreichbar ist und sein will, können niemals hervorragende Arbeit geleistet und schwierige Aufgaben bewältigt werden. In der heutigen Welt, wo jeder daran gemessen wird, wie oft und wie viel er oder sie sich auf Facebook äussert, tweetet und Meldungen schreibt, fehlt jedem von uns die nötige Konzentration und der Fokus, um seine (normale Routine-) Arbeit zu erledigen, geschweige denn mit Robotern zu konkurrieren.
Cal Newport bezieht sich auf Studien und Forschungsarbeiten, sowohl aus der Psychologie als auch aus der Neurowissenschaft, um seine These zu unterstreichen. Diese Studien belegen, dass die besten Experten in einem bestimmten Feld eines gemeinsam haben: Ihre Aufmerksamkeit ist voll auf eine einzige Fähigkeit, die sie ständig verbessern wollen oder ein Thema, das sie beherrschen wollen, fokussiert. Dies nennen die Experten „Deliberate Practice“ (auf Deutsch in etwa „intensives und bewusstes Üben“).
Die Erkenntnisse aus der Neurowissenschaft belegen zudem, dass durch Deliberate Practice die Zellen in unserem Gehirn viel schneller und unbeschränkter arbeiten. Wenn wir voll konzentriert an der Entwicklung einer Fähigkeit arbeiten, bildet sich um die Neuronen in unserem Gehirn eine Substanz mit dem Namen Myelin, die dafür sorgt, dass die Zellen in unserem Gehirn schneller und unbeschränkter „schiessen“. Die Quintessenz ist: Um ein Experte in Ihrem Fachgebiet zu sein, müssen Sie gut „myelinisiert“ sein.
2. Die Fähigkeit, hervorragende Arbeit in Bezug auf Qualität und Geschwindigkeit zu leisten
Die grösste Illusion unserer Zeit ist der Glaube, dass wir in der Lage sind, ohne Probleme im Multitasking-Modus zu arbeiten. Wir arbeiten an unseren täglichen Aufgaben, beantworten E-Mails, chatten mit Freunden auf Twitter, Facebook, WhatsApp, beantworten Telefonanrufe, sehen uns YouTube-Videos an, sitzen stundenlang in Meetings rum und wundern uns am Ende des Tages, warum wir keine Fortschritte bei unseren Vorhaben erzielt haben.
Cal Newport erzählt die erstaunliche Erfolgsgeschichte des renommierten Professors Adam Grant. Grant ist ein Bestsellerautor (er hat das Buch „Give and Take“, ein New York Times Bestsellerbuch, geschrieben) und der jüngste Professor aller Zeiten an der Universität von Wharton, USA. Gefragt nach seinen Arbeitsmethoden sagte Grant, dass er zu bestimmten Zeiten, in denen er qualitativ hochwertige Forschungsdokumente schreiben will, sich in sein Arbeitszimmer einschliesst. Auf seiner Mailbox kommt eine Abwesenheits-Meldung, und er arbeitet bis zu vier Tagen lang voll konzentriert an seinem Bericht. Manche Kollegen sagen ihm, dass sie ihn gerade kommen sehen, und trotzdem lässt er keine Ablenkung zu.
Diese Zeiten der völligen Isolation von der Aussenwelt kennen wir auch von anderen erfolgreichen Geschäftsleuten wie Bill Gates.
Ich habe das Buch von Cal Newport genossen. Die Quintessenz dieses Bestsellerbuchs ist: Tiefes, ungestörtes Arbeiten, wie der Autor es nennt, ist eine sehr wichtige Eigenschaft, die jeder von uns beherrschen muss, wenn wir in einer Welt voll von Robotern, und in welcher Outsourcing an Billiglohnregionen auf der Tagesordnung steht, um unseren Platz unter den Besten in unserem Feld halten wollen.
Artikel unserer Freelancer: Wie schreiben Sie eine Stellenausschreibeung?
Jobvermittler, Recruiter, Head-Hunter, sie alle bieten auf ihren Webseiten den Freelancern, den Arbeit-Suchenden, gute Tipps und Empfehlungen, wie ein CV, eine Bewerbung zu gestalten sei. Und das ist soweit auch gut und hilfreich.
Aber was ist mit der «Gegenseite», den Job-Anbietern? Wer gibt ihnen Tipps, wie sie eine Stellenanzeige zu formulieren haben?
Auf diese Frage möchte ich nachgehend eingehen und den Spiess mal aus Sicht eines erfahrenen Freelancers umdrehen und Job-Ausschreibungen kritisieren.
Ich selbst bin selbständig erwerbender Informatiker seit 1987, also seit fast 31 Jahren. Und genauso, wie ein Personalchef die eintreffenden Bewerbungen mit einem Aufwand von höchstens 3 Minuten überfliegt, um dann zu entscheiden, ob der Kandidat für die ausgeschriebene Stelle geeignet ist oder nicht, überprüfe ich eingehende Job-Angebote (ca. 5-10 pro Tag) um zu selektieren, was für mich interessant ist und was nicht.
Dabei kann es beiden passieren, dass eine Bewerbung/Ausschreibung für eine eigentlich geeignete Stelle nur deshalb ignoriert wird, weil sie schwammig und unzureichend formuliert sind.
Deshalb: Was erwarte ich als Freelancer von einem potenziellen Arbeitgeber an Informationen, um mich überhaupt für eine Stelle zu interessieren und zu bewerben?
Dies ist zwar meine Informatiker-Sicht, aber abgewandelt wohl für alle Branchen anwendbar.
Branche:
Es genügt nicht zu sagen: «wir sind ein Produktionsbetrieb». Was produzieren Sie? Maschinen? Pharma? Tiefkühlkost?
Ein potenzieller Bewerber muss das wissen, um abzuschätzen, ob er für die Stelle geeignet ist oder nicht. Erfahrungen im Maschinenbau unterscheiden sich immerhin sehr stark vom Know-How für Pharma-Produkte oder Lebensmittel. Dasselbe gilt natürlich auch für Retailer, Finanz-Dienstleister etc. Als Freelancer und potenzieller Bewerber auf eine Stelle muss ich wissen, ob ich die entsprechende Branchenerfahrung habe.
Arbeitsort:
Auch wenn Sie den exakten Ort nicht verraten wollen, um Rückschlüsse auf die hinter dem Angebot stehende Firma zu vermeiden: Bei grösseren Städten macht es Sinn, den Ort etwas genauer anzugeben, um dem Bewerber eine Chance zu geben, den Arbeitsweg abzuschätzen.
Beispiel: Wenn der Arbeitsplatz im Nordosten von Zürich liegt, ich aber im Südwesten von Zürich lebe, würde es für mich rein vom Arbeitsweg her mehr Sinn ergeben, eine Stelle in Zug anzunehmen als mich jeden Tag zweimal durch den Gubrist und das Limmattaler Kreuz zu quälen. Was zur nächsten Punkt führt:
Geben Sie an, wie gut der Arbeitsort mit ÖV zu erreichen ist.
Remote:
Bei Informatik-Projekten ist es für den Freelancer wichtig zu wissen, ob er vor Ort arbeiten muss oder ob er remote (per Telearbeit) arbeiten kann. Und wenn «vor Ort», zu welchem Prozentsatz.
Ein Freelancer aus Zürich kann problemlos für ein Projekt remote arbeiten, wenn der Arbeitgeber in Genf, Hamburg, London, Chicago oder Timbuktu beheimatet ist. Aber wenn er vor Ort arbeiten muss, bedeutet dies, dass er Reisezeit und Reisekosten sowie ein Hotelzimmer mit einkalkulieren muss.
Betrachten Sie die Situation also auch aus Sicht des Freelancers und wundern Sie sich nicht, dass ein Freelancer, der mehr als 200 km von Ihnen entfernt wohnt eine höhere Bezahlung verlangt als jemand, der gleich um die Ecke wohnt.
Technologie:
Wenn es um Migrationsprojekte in der Informatik geht: Migrationen finden immer statt von System A auf System B (z.B von Oracle auf Navision). Geben Sie also auf alle Fälle das alte System A wie auch das neue System B an, denn schlussendlich suchen Sie einen Entwickler, der im Idealfall beide Systeme kennt.
Floskeln:
Wenn es um die Position eines Projektleiters geht, werden häufig Floskeln verwendet wie: «Erarbeitung der detaillierten Projektziele», «Planung und Durchführung aller Massnahmen zur Erreichung der Projektziele», «Durchsetzungsvermögen», «Kommunikative Fähigkeiten».
Vermeiden Sie das, denn sie beschreiben hiermit nur, was generell von einem Projektleiter erwartet wird. Derartige Aussagen sind etwa so sinnfrei wie bei der Suche nach einem Bus-Fahrer: «Muss einen Führerschein haben.».
Konzentrieren Sie sich lieber auf das Wesentliche. Zum Beispiel, ob das Projekt nach modernen Methoden wie «Scrum-Agile» oder nach alter Methode «Waterfall» durchgezogen werden soll und welche Projektleitungs-Tools zur Verfügung stehen.
Fazit:
Versuchen Sie, sich in die Lage genau jenes Kandidaten zu versetzen, den Sie ansprechen möchten:
Wo soll er wohnen? Welche Erfahrungen soll er haben? Wie jung oder alt soll er sein? Suchen Sie jemanden für eine langfristige Zusammenarbeit, den Sie formen können oder eher jemanden, der Erfahrung in Ihr Unternehmen bringt?
Freiberuflerwitz des Monats: Der Programmier und der Geist aus der Flasche.
Ein Programmierer findet beim Urlaub in Marokko eine alte Flasche am Strand. Als er diese öffnet, erscheint ein gewaltiger Geist und sagt Ihm mit mächtiger Stimme: 'Du hast genau einen Wunsch frei so überlege gut!'.
Der Programmierer überlegt kurz, zeigt auf einer Karte auf den Nahen Osten und sagt: 'Ich wünsche mir, dass diese Region endlich in Frieden lebt!'.
Entsetzt meint da der Geist, 'Die führen dort schon länger Krieg, als ich in der Flasche lebe. So viel Kraft hat wohl kein Geist. Hast Du keinen einfacheren Wunsch?'.
Der Programmierer denkt nochmal nach und sagt: 'Meine Programme haben sehr viele verschiedene Nutzer. Bitte mache, dass alle Anwender mit meinen Programmen zufrieden sind und dass meine Nutzer nur vernünftige Anfragen und Änderungswünsche an mich haben.'
Darauf verliert die Stimme des Geistes plötzlich an Kraft und er fragt: 'Kannst du mir bitte nochmal die Karte zeigen?'
Falls Sie Fragen oder Anregungen haben, können Sie uns hier gerne eine Nachricht hinterlassen: