Warum ein Haarschnitt in Zürich mehr kostet – und trotzdem ausgebucht ist
Diese Frage kratzt an etwas Tieferem:
Warum scheuen wir uns, einen Preis zu nennen, der nicht nach Tiefstpreis klingt? Warum fühlt sich ein fairer Stundensatz manchmal schon wie Angeberei an?
Vor allem in der Schweiz, wo Qualität zwar zählt – aber Bescheidenheit fast schon ein Volkssport ist.
Und genau hier setzt dieser Artikel an:
Mit einem klaren Argument gegen den Tiefpreis-Reflex – und einem besseren Weg, wie du als Freelancer souverän deinen Wert kommunizierst.
Der Denkfehler mit dem Preis: Warum „günstig“ nicht automatisch gut ist
Rabatte, Aktionen, Sonderpreise – viele denken: Wer billig ist, gewinnt.
Kurzfristig vielleicht. Aber langfristig?
Was wirklich passiert:
• Kunden handeln mehr nach, fordern Extras – gratis, versteht sich.
• Das Projekt fühlt sich schief an. Die Freude fehlt.
• Die Beziehung wird kompliziert – oder endet schnell.
Denn:
Tiefpreise senden unbewusst ein Signal.
Und zwar: „Da stimmt was nicht. Warum so billig?“
Vertrauen sinkt, Erwartungen steigen.
Gerade in der Schweiz wirkt das gefährlich:
Wer zu günstig ist, passt nicht ins Bild von Qualität, Verlässlichkeit und sauberer Arbeit.
Der bessere Weg: Von Franken zu „Was bringt´s?“
Die zentrale Frage lautet nicht:
„Was kostet es?“
Sondern:
„Was bringt es dem Kunden?“
Wer das Gespräch auf Wert statt Preis lenkt, verändert alles.
Beispiel:
Ein Texter verkauft kein Word-Dokument –
er sorgt dafür, dass ein Produkt online gefunden wird.
→ „Ich helfe dir, sichtbar zu werden – und mehr zu verkaufen.“
Oder:
→ „Du bekommst nicht nur Code, sondern ein stabiles System, das dich 3 Stunden Support pro Woche spart.“
Das ist kein Aufschneiden.
Das ist Klarheit.
Und genau das brauchen Kunden, um gut zu entscheiden.
Drei Formulierungen, um deinen Wert klar zu machen
Diese Sätze helfen dir in E-Mails, Angeboten oder Gesprächen:
• „Du bekommst bei mir nicht nur XY, sondern die Sicherheit, dass …“
• „Mein Preis deckt nicht nur die Leistung ab – sondern auch meine Erreichbarkeit, Qualität und Termintreue.“
• „Ich rechne fair nach Aufwand ab – und liefere dir dafür Lösungen, die dir spürbar Zeit und Nerven sparen.“
Merke: Kunden kaufen keine Stunden.
Sie kaufen Erleichterung, Verlässlichkeit, Lösungen.
„Aber Kunden wollen billig!“ – und andere Irrtümer
Ein paar typische Gedanken – und wie du sie entschärfst:
„Ich verliere gegen günstigere Anbieter.“
→ Kurzfristig: Vielleicht.
→ Langfristig: Du baust Vertrauen auf – und bekommst die besseren Kunden.
„Transparenz macht mich angreifbar.“
→ Im Gegenteil: Sie macht dich verlässlich.
„Ich will nicht gierig wirken.“
→ Musst du auch nicht. Ein klar formulierter Preis zeigt Haltung, nicht Gier.
Fazit: Haltung statt Rabatt
Kennst du diesen Moment, wenn du ein Angebot schickst – und kurz zögerst?
„Ist das zu viel? Springt der Kunde jetzt ab?“
Wenn du das kennst, bist du nicht schwach.
Sondern achtsam. Und genau das ist deine Stärke.
Denn:
• Tiefstpreise sind laut.
• Vertrauen ist leise.
• Und wer seinen Wert kennt, muss nicht schreien.
Sag, was dein Angebot bringt.
Sprich deinen Preis aus – ruhig, klar, freundlich.
Nicht, um zu gewinnen.
Sondern um richtig zu arbeiten.
Mit Kunden, die das verstehen.
Mit Preisen, die dich nicht krank machen.
Mit Haltung, die wirkt – ganz ohne Rabatt.
Über den Autor
Name: Amor Dhaouadi
Kurzbeschreibung:
Amor ist dein Partner und Helfer, wenn du mehr Erfolg im Beruf und im Geschäft haben willst.
Gibt Orientierung bei komplexen Entscheidungen in Vertrieb, Marketing und Strategie.
Unterstützt Solopreneure und Unternehmer dabei, Klarheit zu gewinnen, Potenziale zu erkennen und wirkungsvolle Schritte umzusetzen.
Der Fokus: praxisnahe Impulse, die Wachstum fördern – persönlich, unternehmerisch und strategisch.
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Dieser Artikel wurde in den Freelancer-Schweiz-News 07/2025 - Bonus-Ausgabe veröffentlicht.



