Wenn Trump Zölle verschärft – und dein KMU zögert
Wenn selbst der Kaffee morgens nicht mehr wirkt, weil schon die Schlagzeile „Trump verschärft Zölle“ für Bauchgrummeln sorgt, wird’s ernst.
Viele KMU-Chefs starren gerade auf ihre Exportzahlen wie das Kaninchen auf die Schlange – mit einem mulmigen Gefühl im Magen und der Frage:
„Was, wenn das erst der Anfang ist?“
Kein Wunder. Alles wirkt wacklig: Märkte, Währungen, Kundenverträge.
Und trotzdem – jetzt bloß keine Schockstarre.
Es gibt Wege, das Ganze nicht nur auszuhalten, sondern sogar als Sprungbrett zu nutzen.
Hier kommen 7 Strategien, die Schweizer Unternehmen jetzt konkret umsetzen können.
1. Exportstrategie überdenken: Märkte ausserhalb der USA erschliessen
Die USA waren lange verlässliche Absatzmärkte – bis jetzt.
Wer sich weiter allein darauf verlässt, riskiert zu viel.
Stattdessen: Fokus auf Regionen mit stabilem Rechtsrahmen, guter Zahlungsmoral und wachsender Mittelschicht.
Mögliche Alternativen:
- Skandinavien
- Südkorea
- Südostasien (via ASEAN)
- Benelux, Frankreich, Polen
Tipp: Nutze Handelspartnerschaften wie EFTA oder ASEAN. Sie bieten nicht nur Zollvorteile, sondern auch Planungssicherheit.
2. Haltung zeigen: Anti-Trump-Storytelling für Schweizer Kunden
In unsicheren Zeiten gewinnt, wer ruhig und lösungsorientiert kommuniziert.
Nicht politisch – sondern unternehmerisch.
Zeig deinen Kunden, dass du die Lage im Griff hast. Das schafft Vertrauen.
Beispiel:
Ein Zulieferer kommuniziert aktiv:
„100 % Swiss made – keine Zölle, keine Unsicherheiten: Ihre Lieferkette bleibt stabil.“
Klar, ruhig, professionell. Kein Drama – sondern Sicherheit.
Laut Watson sehen 6 von 10 Schweizer KMU die Trump-Politik als Risiko.
Genau deshalb wirkt ein starker Satz mehr als hundert Rabattaktionen.
3. Antizyklisch investieren: Innovationsvorsprung nutzen
Während andere bremsen, wird’s auf der linken Spur leer.
Jetzt ist die Zeit für:
• Digitalisierung
• Prozessautomatisierung
• Nachhaltigkeit
Fördertöpfe gibt’s:
• Innosuisse
• Kantonale Programme
• Klimafonds
→ Wer jetzt investiert, baut nicht nur Resilienz – sondern auch Marktanteile.
4. Zollkosten aktiv einkalkulieren – transparent und professionell
Zölle als Ausnahme zu behandeln? Das war einmal.
Heute gehört ein „Zollkalkulations-Modul“ zur Preisstrategie.
Beispiel-Formulierung für dein Angebot:
„Preis basiert auf derzeit gültiger Zollregelung. Sollte sich die Rechtslage ändern, passen wir transparent an.“
Laut einer Blick-Umfrage sehen über 60 % der KMU die aktuelle US-Zollpolitik als Investitionshemmnis.
Ein Preisschild ohne Erklärung wirkt da wie Ignoranz.
5. Währungsrisiken smart absichern: Mehr als nur Banken nutzen
Der Dollar schwankt – und du solltest mitdenken.
Neben klassischen Termingeschäften bieten sich an:
• Mehrwährungskonten
• Peer-to-Peer-FX-Plattformen
• Automatisierte Schwellenwerte (Alerts)
Ziel: Kalkulationssicherheit statt Panik bei Kursbewegungen.
Auch Ökonomen warnen laut der Financial Times vor einer Destabilisierung des US-Dollars – wegen Trumps Attacken auf die Fed und die Defizitpolitik.
6. Strategisches Netzwerk aufbauen: Frühwarnsystem statt Bauchgefühl
Du musst nicht alles allein beobachten.
→ Netzwerke wie Economiesuisse, Swiss Export oder die Handelskammern liefern dir:
• Frühindikatoren
• rechtliche Updates
• strategische Kontakte
Das ist kein „nice to have“, sondern Teil deiner Risikostrategie.
7. Denk wie ein Start-up: schnell, agil, entscheidungsfreudig
Der Unterschied ist oft nicht Kapital – sondern Geschwindigkeit.
Jetzt brauchst du:
• 90-Tage-Pläne statt 12-Monats-Analysen
• kurze Meetings mit klaren Beschlüssen
• ein Team, das weiß: Wir handeln – nicht wir „prüfen“
Das funktioniert. Laut SRF verschieben viele KMU derzeit Investitionen, weil sie „unsicher“ sind.
Wer entscheidet, gewinnt Zeit – und Vertrauen.
Fazit: Jetzt ist nicht die Zeit zum Zögern
Vielleicht spürst du gerade dieses diffuse Ziehen im Bauch.
Nicht direkt Angst – aber ein „Was, wenn wir das unterschätzen?“
Vielleicht liegt der nächste Kundenvertrag auf Eis.
Vielleicht wirft der Dollarkurs deine ganze Kalkulation über den Haufen.
Aber:
→ Du hast heute 7 Strategien kennengelernt, die realistisch und umsetzbar sind.
→ Es braucht keinen Masterplan – sondern den Mut, jetzt den ersten Schritt zu gehen.
Denn während andere noch warten, kannst du Kurs setzen.
Mit Haltung. Mit Weitblick. Mit einem klaren Ziel:
Nicht nur überstehen – sondern rausgehen als Vorbild.
Über den Autor
Name: Amor Dhaouadi
Kurzbeschreibung:
Amor ist dein Partner und Helfer, wenn du mehr Erfolg im Beruf und im Geschäft haben willst.
Gibt Orientierung bei komplexen Entscheidungen in Vertrieb, Marketing und Strategie.
Unterstützt Solopreneure und Unternehmer dabei, Klarheit zu gewinnen, Potenziale zu erkennen und wirkungsvolle Schritte umzusetzen.
Der Fokus: praxisnahe Impulse, die Wachstum fördern – persönlich, unternehmerisch und strategisch.
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Dieser Artikel wurde in den Freelancer-Schweiz-News 07/2025 - Bonus-Ausgabe veröffentlicht.



