Freelancer in der Schweiz werden: 7 Schritte für Nebenjob & Vollzeit
Viele träumen davon, Freelancer zu werden – eigene Kunden, mehr Freiheit, flexibler arbeiten. Doch in der Schweiz hat die Selbstständigkeit auch ihre Tücken: Sozialversicherungen, Steuern, Handelsregister. Wer die Regeln nicht kennt, zahlt am Ende drauf. Die gute Nachricht: Mit den richtigen Schritten ist der Start machbar – ob nebenbei oder hauptberuflich.
1. Geschäftsidee und Zielkunden festlegen
Definiere, was du anbietest – und für wen. Je klarer deine Positionierung, desto leichter gewinnst du Kunden.
Beispiel: Anna arbeitet 80 Prozent im Marketing und übernimmt nebenbei Grafikprojekte für KMU. Ihr Vorteil: Sie weiss genau, welche Firmen ihr Know-how brauchen.
2. Freelancer-Status bei der AHV bestätigen
Die AHV stuft dich nur als selbstständig ein, wenn du für mehrere Kunden arbeitest. Drei Aufträge von unterschiedlichen Auftraggebern sind ein guter Richtwert. Rechnungen und Verträge dienen als Nachweis. Das schützt dich auch vor dem Vorwurf der Scheinselbstständigkeit.
3. Die passende Rechtsform wählen
Für den Start reicht meist ein Einzelunternehmen. Es ist günstig und unkompliziert.
Wenn dein Umsatz steigt oder du Partner an Bord holst, kann eine GmbH sinnvoll sein – besonders, um persönliche Risiken zu begrenzen.
4. AHV, Handelsregister und MWST anmelden
- AHV: Verdientst du mehr als 2’300 CHF im Jahr, musst du dich bei der Sozialversicherung anmelden – egal ob neben- oder hauptberuflich.
- Handelsregister: Eintrag ab 100’000 CHF Umsatz oder wenn du ein kaufmännisches Gewerbe betreibst.
- Mehrwertsteuer: Pflicht ab 100’000 CHF Umsatz mit MWST-pflichtigen Leistungen.
5. Buchhaltung organisieren
Bis 100’000 CHF Umsatz genügt eine einfache Einnahmen-Ausgaben-Rechnung.
Ab dann ist eine doppelte Buchhaltung sinnvoll – nicht nur fürs Gesetz, sondern auch, um jederzeit den Überblick zu behalten.
6. Nebenberuflich oder hauptberuflich starten
- Nebenberuflich: Viele beginnen klein. Kläre mit deinem Arbeitgeber, ob er einverstanden ist. Einnahmen über 2’300 CHF musst du der AHV melden.
- Hauptberuflich: Dann wird es ernster: Kranken- und Unfallversicherung, Taggeld, Vorsorge – alles liegt in deiner Verantwortung. Wer hier früh plant, verhindert Lücken.
7. Steuern im Griff haben
Jedes Einkommen aus Freelance-Arbeit musst du in der Steuererklärung angeben. Du zahlst AHV/IV/EO-Beiträge selbst – und zwar regelmässig. Plane diese Kosten von Anfang an ein, damit du keine bösen Überraschungen erlebst.
Zusammenfassung: Checkliste Freelancer Schweiz
- Geschäftsidee definieren → Kunden gewinnen
- AHV-Anmeldung ab 2’300 CHF Umsatz
- Handelsregister & MWST ab 100’000 CHF Umsatz
- Buchhaltung organisieren
- Steuern & Versicherungen frühzeitig planen
Mit diesen Schritten schaffst du die Grundlage für deinen erfolgreichen Start als Freelancer in der Schweiz. Klarheit, Planung und ein Blick für die Formalitäten – so baust du dir deine Selbstständigkeit sicher auf.
Über den Autor
Name: Amor Dhaouadi
Kurzbeschreibung:
Amor ist dein Partner und Helfer, wenn du mehr Erfolg im Beruf und im Geschäft haben willst.
Gibt Orientierung bei komplexen Entscheidungen in Vertrieb, Marketing und Strategie.
Unterstützt Solopreneure und Unternehmer dabei, Klarheit zu gewinnen, Potenziale zu erkennen und wirkungsvolle Schritte umzusetzen.
Der Fokus: praxisnahe Impulse, die Wachstum fördern – persönlich, unternehmerisch und strategisch.
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