So vermeiden Freelancer in der Schweiz die häufigsten Finanzfallen
Hand aufs Herz: Machen dir deine Finanzen manchmal Bauchschmerzen? Rechnungen trudeln unregelmässig ein, Kunden zahlen spät, und währenddessen sitzt dir das Steueramt im Nacken. Kein Wunder, dass man nachts wachliegt und denkt: „Hoffentlich reicht’s am Ende des Monats…“
Genau damit schlagen sich unzählige Freelancer auch herum, auch wenn man nach aussen immer so tut, als wär alles easy.
Darum geht’s hier: die häufigsten Finanzfallen entlarven und dir zeigen, wie du sie clever umgehst. Damit du wieder mehr Ruhe im Kopf und Kontrolle im Portemonnaie hast.
1. Geschäfts- und Privatfinanzen trennen: dein erster Schutzschild
Viele Freelancer starten mit nur einem Konto. Klingt unkompliziert, endet aber im Chaos. Private Spesen vermischen sich mit Geschäftsausgaben, und spätestens beim Steueramt wird’s heikel.
So vermeidest du es: Richte ein separates Geschäftskonto ein. So siehst du sofort, was reinkommt und rausgeht. Keine Sucherei, keine Überraschungen.
2. Rücklagen bilden: für Steuern und schwache Monate
Steuern, AHV, Versicherungen: Sie kommen sicher, nur nicht immer dann, wenn du Geld auf der Seite hast. Viele erwischt es eiskalt: Konto leer, Rechnung da.
So vermeidest du es: Überweise regelmässig einen Prozentsatz deiner Einnahmen auf ein Sparkonto. Drei bis sechs Monatsausgaben als Reserve sind realistisch. Kontraintuitiv: Es fühlt sich an, als ob du dir Geld „wegnimmst“. In Wahrheit kaufst du dir damit Freiheit.
3. Vorsorge & Versicherung: heute vorsorgen, morgen Freiheit sichern
„Ich bin gesund, das passt schon.“ Viele denken so, bis ein Unfall oder eine Krankheit das Einkommen stoppt. Ein gebrochenes Bein reicht, und schon fehlen Monate an Einnahmen.
So vermeidest du es: Sichere dich ab mit 3. Säule, freiwilliger Pensionskasse, Unfall- und Erwerbsausfallversicherung. Heute vorsorgen bedeutet morgen weniger Sorgen.
4. Zahlungsausfälle: wenn Kunden nicht zahlen
Du hast geliefert, aber das Geld kommt nicht. Frustrierend und brandgefährlich für deine Liquidität.
So vermeidest du es: Setze klare Zahlungsziele, arbeite mit Teilrechnungen oder Anzahlungen und prüfe neue Kunden. Lieber einmal „Nein“ sagen, als wochenlang deinem Geld hinterherrennen.
5. Buchhaltung und Administration: aufschieben macht’s nur schlimmer
Viele hassen den Papierkram. Aber „später“ wird schnell zu „zu spät“. Fehlende Belege, vergessene Ausgaben, verpasste Fristen, das kostet.
So vermeidest du es: Plane fixe Zeiten für die Buchhaltung. Nutze digitale Tools. Dokumentiere sofort statt Wochen später. Wer konsequent ist, spart Nerven und Geld.
6. Umsätze realistisch kalkulieren: statt schönrechnen
„Das nächste Projekt kommt bestimmt.“ Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Viele rechnen sich reich, bevor der Auftrag unterschrieben ist.
So vermeidest du es: Kalkuliere realistisch. Berücksichtige Fixkosten, Rücklagen, Versicherungen. Ein marktgerechter Stundensatz ist mehr als dein Wunschlohn, er ist dein Überlebensanker. Überraschend, aber wahr: Höhere Preise sichern oft nicht nur deine Finanzen, sondern schaffen auch mehr Respekt beim Kunden.
7. Cashflow planen: nicht nur auf den Umsatz schauen
Es ist nicht der Umsatz, der dich kippen lässt, sondern das Timing. Geld kommt spät, Rechnungen sind sofort fällig. Engpass vorprogrammiert.
So vermeidest du es: Plane deinen Cashflow. Überwache Ein- und Ausgänge. Nutze Tools, um Engpässe früh zu erkennen. Ein klarer Blick verhindert schlaflose Nächte.
8. Scheinselbstständigkeit: die unterschätzte Gefahr
Ein einziger Auftraggeber wirkt bequem. Doch rechtlich ist das riskant. Wer als Angestellter durchgeht, muss Beiträge nachzahlen. Teuer und schmerzhaft.
So vermeidest du es: Halte mehrere Kunden, gestalte Verträge sauber. Ein Kunde ist ein Auftrag, mehrere Kunden sind ein Geschäft.
9. Excel in der Buchhaltung: riskant und teuer
Am Anfang wirkt Excel praktisch. Doch bei Wachstum zeigen sich die Schwächen. Tippfehler, fehlender Audit Trail, doppelte Erfassung, Versionschaos, mühsame MWST-Abstimmungen und kaum Schnittstellen zu E Banking, Lohn oder Debitoren und Kreditoren. Bei einer Prüfung wird es schnell zäh und teuer.
So vermeidest du es: Steig auf Buchhaltungssoftware mit Belegscan, automatischer Verbuchung, MWST Logik und sauberem Journal um. Nutze Rollenrechte für Treuhand und Revision. Beispiel: Du fotografierst eine Quittung im Zug, und sie landet direkt im Journal.
Mehr Sicherheit, weniger Sorgen: dein nächster Schritt
Manchmal fühlt es sich an, als würde dir das Geld durch die Finger rinnen. Eine Rechnung flattert rein, der Kunde zahlt nicht, und im Hinterkopf hörst du diese Stimme: „Was, wenn’s am Ende nicht reicht?“
Genau hier setzt alles an, was du gerade gelesen hast:
- Klare Trennung von Finanzen gibt dir Ordnung.
- Rücklagen schenken dir Ruhe.
- Vorsorge macht dich unabhängig.
- Struktur in Buchhaltung und Cashflow bringt Stabilität.
Das bedeutet: mehr Freiheit, mehr Gelassenheit, mehr Fokus auf die Arbeit, die du liebst. Jede Entscheidung für Klarheit und Struktur ist ein kleiner Sieg. Diese Siege summieren sich, bis du spürst: „Ich hab das im Griff.“
Nicht irgendwann. Sondern jetzt.
Über den Autor
Name: Amor Dhaouadi
Kurzbeschreibung:
Amor ist dein Partner und Helfer, wenn du mehr Erfolg im Beruf und im Geschäft haben willst.
Gibt Orientierung bei komplexen Entscheidungen in Vertrieb, Marketing und Strategie.
Unterstützt Solopreneure und Unternehmer dabei, Klarheit zu gewinnen, Potenziale zu erkennen und wirkungsvolle Schritte umzusetzen.
Der Fokus: praxisnahe Impulse, die Wachstum fördern – persönlich, unternehmerisch und strategisch.
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