Made in Germany vs. Made in Switzerland: Wem vertrauen Konsumenten wirklich?
Welches Herkunftssiegel öffnet weltweit mehr Türen – Made in Germany oder Made in Switzerland?
Die Antwort ist spannend, gerade für Schweizer KMU, Freelancer und Selbstständige, die ihre Dienstleistungen oder Produkte im internationalen Markt positionieren wollen.
Denn eine aktuelle Umfrage des Nürnberger Instituts für Marktentscheidungen (NIM) zeigt: Deutschland liegt vorne – knapp vor der Schweiz.
1. Wem vertrauen Konsumenten am meisten?
66 Prozent der Befragten gaben an, Produkten mit dem Label „Made in Germany“ zu vertrauen.
Die Schweiz folgt mit knapp 64 Prozent auf Platz zwei.
→ Für ein kleines Land ist das ein bemerkenswerter Wert – und unterstreicht, wie stark Swissness weltweit verankert ist.
→ Für Freelancer und Selbstständige bedeutet das:
Wenn du deine Schweizer Herkunft betonen kannst, gewinnst du Vertrauen – selbst bei Kunden, die dich noch gar nicht kennen.
2. Einfluss auf Kaufentscheidungen
Vertrauen ist die Basis – entscheidend ist aber, ob Menschen tatsächlich kaufen.
Auch hier liegt Deutschland mit 65 Prozent knapp vorne. Die Schweiz erreicht 62 Prozent, Japan folgt mit 59 Prozent.
→ Für Schweizer Anbieter heisst das:
Dein Label wirkt. Ob als Dienstleister oder Produktanbieter – Swiss made beeinflusst Entscheidungen, besonders im Premiumsegment.
3. Assoziationen: Qualität vs. Authentizität
Herkunftssiegel sind mehr als Zahlen – sie erzeugen Bilder im Kopf.
- Deutschland: Qualität, Präzision, Zuverlässigkeit – besonders stark in der Automobilindustrie und bei Haushaltsgeräten.
- Schweiz: Authentizität, Status, Exklusivität – weltweit geschätzt bei Uhren, Lebensmitteln und Finanzdienstleistungen.
Überlege dir, welche Werte deine Arbeit transportiert. Wenn du „Swissness“ greifbar machst, hebst du dich von internationalen Wettbewerbern ab.
4. Strenge der Kriterien
Ein wesentlicher Unterschied liegt in der Regulierung:
- In der Schweiz ist klar geregelt, wann ein Produkt als „Swiss made“ ausgezeichnet werden darf. Gerade in der Uhrenindustrie sind die Vorgaben streng.
- In Deutschland gibt es weniger feste Regeln – Streitfälle landen häufiger vor Gericht.
Das kannst du für deine Positionierung nutzen.
5. Globale Wahrnehmung
Für die NIM-Studie wurden im März 20.000 Menschen aus zehn Ländern befragt – darunter Frankreich, Italien, USA, Indien, Japan und Südafrika.
Das Ergebnis zeigt: Vertrauen in Herkunftssiegel ist ein globales Phänomen.
Besonders in Märkten wie den USA oder Indien wirkt sich das Label direkt positiv auf die Kaufbereitschaft aus.
→ Für Schweizer Selbstständige und Freelancer mit internationalen Kunden:
Deine Herkunft ist ein Türöffner – nutze sie aktiv in deiner Kommunikation.
6. Was heisst das konkret für Schweizer KMU, Freelancer & Selbstständige?
Auch wenn Deutschland im Ranking knapp vorne liegt: „Swiss made“ ist und bleibt ein starkes Verkaufsargument.
Wer Authentizität, Präzision und Premium-Image mit seiner Arbeit verbindet, schafft ein Alleinstellungsmerkmal.
Praktische Tipps:
- Erzähle Geschichten, die deine Swissness erlebbar machen.
- Zeige konkrete Beispiele für Präzision und Zuverlässigkeit in deinem Alltag.
- Nutze Referenzen aus Branchen, in denen Swiss made besonders stark wirkt.
Fazit
„Made in Germany“ genießt weltweit aktuell das höchste Vertrauen – doch die Schweiz ist dicht dran.
Für KMU, Freelancer und Selbstständige bedeutet das: Du musst dich nicht verstecken.
Während Deutschland für technische Präzision steht, verkörpert die Schweiz Authentizität, Exklusivität und Premium-Qualität.
→ Wenn du diese Stärken bewusst herausstellst, wirst du auch im globalen Wettbewerb wahrgenommen – nicht nur als Anbieter, sondern als Marke mit Geschichte und Haltung.
Über den Autor
Name: Amor Dhaouadi
Kurzbeschreibung:
Amor ist dein Partner und Helfer, wenn du mehr Erfolg im Beruf und im Geschäft haben willst.
Gibt Orientierung bei komplexen Entscheidungen in Vertrieb, Marketing und Strategie.
Unterstützt Solopreneure und Unternehmer dabei, Klarheit zu gewinnen, Potenziale zu erkennen und wirkungsvolle Schritte umzusetzen.
Der Fokus: praxisnahe Impulse, die Wachstum fördern – persönlich, unternehmerisch und strategisch.
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Dieser Artikel wurde in den Freelancer-Schweiz-News 10/2025 - Erstausgabe veröffentlicht.



