Freelancer-Schweiz-News 04/2025
Grüezi liebe Leserinnen und Leser!
Auch in dieser Ausgabe haben wir wieder alles im Gepäck, was dich als Freelancer oder Unternehmer:in in der Schweiz weiterbringt – von klugen Strategien bis hin zu einem kleinen Augenzwinkern.
Wirtschaftstrends 2025 – Was auf dich zukommt
In unserem Überblick „Wirtschaftstrends Schweiz 2025“ erfährst du, worauf du dich als Entscheider jetzt einstellen solltest. Wer den Überblick hat, trifft die besseren Entscheidungen – wir liefern dir die Fakten.
Nach der Testphase ist vor dem Auftrag
In unserem Praxisartikel zeigen wir dir, wie du dir als Freelancer nach der Testphase in nur 4 Wochen den nächsten Auftrag sicherst – mit klaren Schritten, die du sofort umsetzen kannst.
Schneller reagieren, mehr gewinnen
Du denkst, Zeit sei Geld? Wir sagen: Reaktionszeit ist Umsatz! Warum gerade als Freelancer jede Minute zählt – und wie du dir mit Tempo einen echten Vorsprung verschaffst.
Freelancer-Witz des Monats:
80 % remote, 120 % Wahnsinn. Wenn die Kantonspolizei Wahnsinn in Serie sucht, winkt der Freelancer nur müde ab – er liefert schon längst bei PostFinance: 80 % remote, 120 % Irrsinn, unbegrenzte Laufzeit.
Viel Spass beim Lesen – und weiterhin viel Erfolg bei deinen Projekten!
Dein Amor Dhaouadi
Wirtschaftstrends Schweiz 2025: Was du als Entscheider jetzt wissen musst
Das Jahr 2025 ist kein Jahr zum Ausruhen. Jeder, der in der Schweizer Wirtschaft aktiv ist, weiss, dass die Balance zwischen globalen Unsicherheiten, technologischen Sprüngen und brancheninternen Veränderungen entscheidet.
Dieser Überblick zeigt, was jetzt zählt – und welche Chancen man nicht auslassen sollte.
Arbeitsmarkt 2025: Stabilität mit Risikozonen
Die Arbeitslosenquote dürfte laut Prognosen leicht von 2,4 % auf 2,6 % steigen. Das ist zwar im internationalen Vergleich moderat, doch die Dynamik dahinter ist nicht zu unterschätzen.
Besonders betroffen: die Bankenbranche. Es ist absehbar, dass Strukturveränderungen und Stellenabbau stattfinden werden. Für Firmen bedeutet das: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um interne Prozesse zu überprüfen und in die Mitarbeiterbindung zu investieren, bevor externe Einflüsse sie überholen.
Ein strategischer Denkansatz sieht den Wandel als Chance zur Erneuerung: in Führung, Kultur und Qualifikation.
Branchen mit Rückenwind: Chemie, Pharma, Dienstleistungen
Der Schweizer Chemie- und Pharmasektor zeigt sich trotz globaler Unsicherheiten robust. Die Nachfrage bleibt hoch und die Investitionen laufen weiter. Dies zeigt ein deutliches Zeichen von Vertrauen in die Innovationskraft dieser Branchen.
Auch der Sektor für Dienstleistungen bleibt stabil. Die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften wird weiterhin steigen. Für KMU bedeutet dies: Wer Talente gewinnen und halten kann, wird im Jahr 2025 entscheidende Vorteile haben. Dies gilt insbesondere für Unternehmen, die flexible Arbeitsmodelle, Weiterentwicklung und Sinn vermitteln können - nicht nur für Jobs.
Exporte steigen: Neue Märkte, neue Chancen
Im Januar 2025 wurden Schweizer Güter im Wert von fast 24,5 Milliarden Franken exportiert, ein Plus von 7,4 % zum Vorjahresmonat. Dies zeigt, dass der Schweizer Aussenhandel trotz geopolitischer Unsicherheiten und fragiler Lieferketten souverän ist.
Exportorientierte Unternehmen müssen ihre bestehenden Märkte konsolidieren, aber nicht stehen bleiben. Der Blick nach Asien, Afrika oder Lateinamerika kann neue Impulse bringen – vorausgesetzt, Strategie und Ressourcen sind vorhanden.
Fusionen & Übernahmen: Neue Spielräume für Strategie
464 Transaktionen mit Schweizer Beteiligung wurden im Jahr 2024 gezählt – mit einem Gesamtwert von 115 Milliarden US-Dollar. Für das Jahr 2025 erwarten Experten eine leichte Zunahme.
Vor allem technologieorientierte Firmen und KMU im Wachstumsmodus profitieren. Wer aktiv prüft, ob Zukäufe, Partnerschaften oder strategische Zusammenschlüsse sinnvoll sind, verschafft sich nicht nur Synergien, sondern auch Geschwindigkeit im Markt.
Technologie & Innovation: Stabilität durch Wandel
Früher diente Technologie als Werkzeug. Heute ist sie die Basis. Schweizer Firmen investieren gezielt in die Automatisierung, Datenanalyse und KI-Technologien, jedoch aus strategischer Überzeugung.
Das Ziel: mehr Resilienz, mehr Effizienz, mehr Differenzierung. Im Jahr 2025 wird Innovation nicht als Projekt betrachtet, sondern als unternehmerisches Engagement. Wenn man dies verstanden hat, wird die Zukunftsfähigkeit nicht nebenbei, sondern kontinuierlich aufgebaut.
So stellst du dein Unternehmen 2025 richtig auf
Die Trends sind klar. Jedoch liegt der Unterschied in der Umsetzung. Entscheider, die jetzt handeln, sichern sich strategisch Vorteile.
Worauf es ankommt:
✔️ Veränderungen im Arbeitsmarkt aktiv antizipieren und HR-Strategien darauf ausrichten.
✔️ Branchenstärken nutzen: besonders in Chemie, Pharma und Dienstleistungen
✔️ Exportpotenziale erkennen und gezielt neue Märkte erschliessen
✔️ M&A-Chancen prüfen – nicht aus Druck, sondern aus Strategie
✔️ Innovationsfähigkeit stärken: technologisch, kulturell und strukturell
Die Schweizer Wirtschaft zeigt sich an vielen Stellen robust. Doch Robustheit allein reicht nicht. Das Jahr 2025 ist für Gestalter gedacht, nicht für Verwalter.
So sicherst du dir als Freelancer nach der Testphase deinen Folgeauftrag – in nur 4 Wochen
Die Testphase: Kein Vertrag. Kein Netz. Kein doppelter Boden. Ein Freelancer wird über Freelancer-Schweiz von einem potenziellen Kunden angefragt. Das Gespräch läuft gut, die Chemie stimmt. Dann kommt der Satz:
- „Lass uns mit einer kleinen Testaufgabe starten – bevor wir in die grosse Zusammenarbeit gehen.“
Der Freelancer zögert. Es klingt nach Misstrauen. Nach „erstmal gratis beweisen“. Nach einem dieser Aufträge, die im Nirgendwo enden. Also lehnt er ab – freundlich, aber bestimmt.
Er hört nie wieder etwas von diesem Kunden.
Die Testphase war vorbei, bevor sie angefangen hatte.
Klingt hart? Ja. Aber solche Situationen passieren täglich. Weil die Spielregeln in der Testphase oft unausgesprochen bleiben. Weil viele Freelancer nicht wissen, wie man sie strategisch nutzt – statt sich ausgeliefert zu fühlen.
Dabei steckt in jeder Testphase eine echte Chance: Vertrauen aufzubauen, Positionierung zu zeigen – und Folgeaufträge fast garantiert zu machen.
Dieser 4-Wochen-Plan zeigt dir, wie du das schaffst. Ohne Pushen. Ohne Angeberei. Mit Klarheit, Strategie und Präsenz.
Woche 1: So schaffst du Vertrauen in den ersten Tagen der Testphase
Wer nur die Ausführung übernimmt, wird schnell übersehen. Die erste Woche entscheidet darüber, ob du als Mensch wahrgenommen wirst oder nur als Ressource.
Stell dich aktiv vor. Nicht mit PDF im Anhang, sondern als kurze Nachricht für ein 15-Minuten-Gespräch:
- „Ich würde mich gern kurz persönlich vorstellen – 15 Minuten, damit wir direkt klar sind, was für Sie ein Top-Ergebnis wäre.“
Frag direkt: „Was wäre für Sie ein echter Volltreffer?“
Diese Frage verdeutlicht, dass du nicht an dich denkst, sondern an den Nutzen für den Kunden.
Kläre, wie kommuniziert wird. Slack? E-Mail? Wöchentlicher Check-in? Wer das früh klärt, räumt Reibung aus dem Weg. Und: Biete ein kurzes wöchentliches Status-Update an – proaktiv, kompakt, mit Fokus auf Wirkung.
Woche 2: Wie du deine Arbeit in ein Wow-Erlebnis verwandelst
Jetzt ist die Gelegenheit, dein erstes sichtbares Zeichen zu setzen. Liefere nicht nur ab, sondern liefere etwas, was bleibt.
Zum Beispiel: ein smarter Workflow-Vorschlag, der Zeit spart. Oder eine Mini-Grafik, die komplexe Infos einfach macht. Nichts Besonderes – aber etwas, das zeigt: „Ich denke mit!“
Erkläre nicht nur was du gemacht hast – sondern warum. Und fasse deinen Fortschritt übersichtlich zusammen – ideal: eine halbe Seite mit drei Punkten.
Du steuerst nicht nur das Projekt. Du steuerst, wie es wahrgenommen wird.
Woche 3: Vom Freelancer zum Sparringspartner – so geht Positionierung
Jetzt geht’s um Haltung. Du willst nicht nur reagieren, sondern aktiv mitgestalten.
Analysiere das Projekt: Was läuft gut? Wo liegt Potenzial? Verhalte dich sachlich, ohne wertend zu wirken. Denk mit – nicht drüber.
Teile Learnings aus anderen Kundenprojekten:
- „In ähnlichen Setups hat sich X bewährt. Wäre das hier denkbar?“
Und dann: Stell tiefe Fragen. Nicht Smalltalk. Sondern Fragen, bei denen der Kunde kurz still wird – weil du was triffst.
Woche 4: Strategisch zum Folgeauftrag – ohne zu pushen
Jetzt ist es wichtig, die Weichen zu stellen. Natürlich. Klar. Auf Augenhöhe.
Schlage ein Abschlussgespräch vor:
- „Lass uns kurz Rückblick und Ausblick verbinden – wie lief’s, was wäre ein sinnvoller nächster Schritt?“
Jetzt ist es wichtig, die Weichen zu stellen. Natürlich. Klar. Auf Augenhöhe.
Bereite eine kleine Präsentation vor: 2–3 Slides oder 3 Punkte im Call – was du bewirkt hast, was noch offen ist, was du vorschlägst. Mach’s konkret:
- Variante A: 2 Wochen Support zur Übergabe
- Variante B: Weiterführung mit Fokus auf [XY]
- Variante C: Punktuelle Begleitung bei [XY]
Verkauf nicht. Biete an. Mit Haltung.
Was bleibt – und was zählt
Vielleicht denkst du gerade: „Das klingt gut, aber bei meinem Kunden läuft das sicherlich anders.“ Oder: "Was, wenn ich alles gebe, und es trotzdem nicht ausreicht?"
Diese Gedanken sind nicht falsch. Sie verdeutlichen, dass dir etwas an deinem Job liegt. Und genau das ist der Unterschied zwischen jemandem, der getestet wird – und jemandem, der bleibt.
Schau, was du jetzt in der Hand hast:
✔️ Einen 4-Wochen-Plan, der dir Orientierung gibt
✔️ Wege, wie du sichtbar wirst – ohne laut zu werden
✔️ Taktiken, die Vertrauen schaffen – nicht Unsicherheit
Du musst kein Feuerwerk zünden. Was zählt, ist das leise, konstante Signal:
- „Ich bin da. Ich denke mit. Ich bring Mehrwert.“
Das ist keine Show. Das ist Positionierung.
Und ja – es braucht Mut. Die Art von Mut, die nicht schreit, sondern einfach bleibt. Bleib sichtbar. Bleib echt. Und vor allem: Bleib im Spiel.
Denn der Moment, in dem dein Kunde sagt: „Lass uns weitermachen“, wird sich nicht wie ein Glückstreffer anfühlen.
Er wird sich anfühlen wie das, was er ist: Verdient.
Mehr Aufträge durch schnelle Reaktion: Warum jede Minute zählt
1. Erste Antwort zählt: Wie du mit Reaktionsgeschwindigkeit Aufträge sicherst
47 Stunden – so lange dauert es im Schnitt, bis jemand auf eine Anfrage antwortet. Das klingt deutlich besser als gar nichts. In der Realität bedeutet dies, dass derjenige, der schneller ist, gewinnt. Nicht, weil die anderen schlechter sind. Sondern weil sie später kommen.
Ein Auftraggeber sieht deinen Namen, klickt dein Profil an – und fragt an. Wenn dann nichts zurückkommt, dann rutschst du schnell in Vergessenheit. Oder jemand anderes ist einfach schneller.
Die gute Nachricht: Du musst nicht gleich mit einem Angebot antworten. Schon ein kurzer Satz wie
„Danke für die Anfrage – ich melde mich gleich ausführlicher“
zeigt Präsenz. Und genau darum geht’s.
2. 5-Minuten-Regel: Warum Timing wichtiger ist als Taktik
Studien zeigen: Wer innerhalb von 5 Minuten antwortet, hat eine 8-fach höhere Chance auf Rückmeldung als nach 10. Klingt merkwürdig? Ist aber messbar.
Erinnere dich an die letzte Situation, in der du jemanden kontaktiert hast und keine Antwort erhalten hast. Du wartest, schaust auf die Uhr, klickst weiter. Das machen deine Kunden genauso.
Aus diesem Grund: Push-Benachrichtigungen ja, Dauer-Online-Zwang nein.
Viel besser: feste Slots am Tag, in denen du deine Anfragen checkst und kurz antwortest.
3. Das Telefon: Deine unterschätzte Waffe im Freelancing-Alltag
Nur etwa 25 % der Anbieter nutzen noch den Hörer. Solltest du dies tun, stichst du sofort heraus. Ein kurzer Call zeigt: Du meinst es ernst. Du bist authentisch!
Kein Bock auf spontane Gespräche? Kein Problem. Eine kurze Voice-Nachricht per SMS oder WhatsApp wirkt fast genauso – persönlich, direkt, effizient.
4. Verfügbarkeit ehrlich kommunizieren – und zwar rechtzeitig
Viele Freelancer haben Angst, Kunden mit einem „Ich bin gerade voll“ zu verlieren. Doch die Alternative – erst zusagen und dann abspringen – ist schlimmer.
Besser: frühzeitig klar sagen, was möglich ist. Oder dein Profil auf Freelancer-Schweiz pausieren, wenn du wirklich keine Kapazität hast.
Vertrauen baust du nicht mit Versprechen auf – sondern mit Verlässlichkeit.
5. Schnelligkeit schlägt Perfektion: Wie du dich durch Reaktionszeit differenzierst
Du kannst das schönste Angebot schreiben. Falls es zu spät kommt, ist es nicht mehr relevant.
Schnelligkeit ist heute ein Wert an sich. Sie zeigt:
„Ich nehme dich ernst. Ich bin wach. Ich bin bereit.“
Tipp: Leg dir ein Reaktions-Template zurecht. Ein Textbaustein wie:
„Danke für die Anfrage – klingt spannend. Ich schaue’s mir nach meinem Termin an und melde mich bis heute 17 Uhr.“
Das wirkt individuell, spart aber enorm Zeit.
6. Jede Antwort beginnt eine Beziehung – und das spürt man
Viele denken, die erste Mitteilung sei rein technisch. Info rein, fertig. Aber in Wahrheit ist sie der erste Eindruck.
Ein kurzer Satz mit einem echten Tonfall – kein generischer Text, sondern etwas mit menschlicher Note – kann genau den Unterschied ausmachen, den der Kunde empfindet.
„Danke fürs Interesse – gute Wahl, übrigens. Ich schau gleich rein.“
Klingt klein. Wirkt gross.
Freelancer-Witz: 80 Prozent remote, 120 Prozent Wahnsinn
Eine Küche, irgendwo in der Schweiz. Die Frau eines Freelancers blättert in der "NZZ am Sonntag", runzelt die Stirn und ruft Richtung Wohnzimmer:
„Du Schatz, hier steht, die Kantonspolizei Zürich sucht dringend jemanden, der Leute systematisch isoliert, stundenlang in fensterlose Räume steckt, ihnen falsche Hoffnungen macht und sie langsam in den Wahnsinn treibt.“
Der Freelancer nippt an seinem doppelten Espresso, schaut müde von seinem Bildschirm hoch – fünf ungelesene Mails von der Projektleitung, drei offene To-dos in Jira, ein Teams-Call mit 19 Leuten, bei dem niemand spricht.
Dann sagt er trocken: „Ja also... das wäre theoretisch genau mein Ding. Aber ich bin schon bei einem Mandat bei der PostFinance eingebucht. Scrum-Master. 80 Prozent remote.“
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