Kunden finden ohne Kaltakquise: Dein 90-Tage-Plan als Freelancer in der Schweiz
Einleitung
Stell dir vor, dein Kalender sieht aus wie ein leerer Kühlschrank – und der Monat ist noch lang.
Du scrollst durch LinkedIn, siehst andere voll ausgebucht und denkst dir: „Wie zum… machen die das bloss?“
Du bist nicht faul. Du bist nicht untalentiert. Du bist einfach gerade im „Wo-sollen-meine-Kunden-herkommen?“-Modus – und der frisst Energie.
Die gute Nachricht: Es liegt selten an der fehlenden Zeit, sondern meist am Fokus. Mehr dazu erfährst du hier: Als Freelancer fehlt dir keine Zeit, sondern Fokus
Die gute Nachricht: Du musst dafür nicht zum Kaltakquise-Roboter werden. In den nächsten 90 Tagen kannst du deinen Kalender füllen, ohne einen einzigen nervigen Pitch am Telefon.
Trotzdem: Ganz ohne Telefon wird Vertrieb nie funktionieren. Richtig eingesetzt kann es ein echter Gamechanger sein – lies hier mehr dazu: Die Kaltakquise ist tot, es lebe die Kaltakquise.
Lass uns anfangen – dein Fahrplan wartet schon.
Phase 1: Präsenz & Vorbereitung auf LinkedIn (Tag 1–15)
Dein erster Schritt: eine persönliche DM auf LinkedIn. Keine Massenbotschaften, keine Floskeln. Stattdessen ein ehrlicher Einstieg, zum Beispiel:
„Hallo [Name], dein letzter Post über [Thema] hat mich echt inspiriert, besonders der Teil über [Detail]. Danke dafür!“
Ziel: Ein Gespräch starten, nicht sofort verkaufen.
Danach optimierst du dein Profil:
• Headline: „Ich helfe [Zielgruppe], [konkretes Problem] zu lösen, messbar und effizient“.
• Info-Abschnitt: Kurz, klar, mit einem Call-to-Action.
• Bannerbild: Dein Nutzenversprechen in einem Satz, visuell auffällig.
→ Wie du auf LinkedIn wirklich Aufmerksamkeit bekommst, erfährst du hier: 7 Tricks, um auf LinkedIn als Architekt endlich die Aufmerksamkeit zu bekommen, die du verdienst.
Ab Tag 5 erstellst du deinen Content-Plan. Wähle drei Themen, die deine Expertise zeigen und Probleme deiner Zielgruppe treffen (z. B. Fallstudien, schnelle Tipps, Branchen-Trends). Mixe Formate: knackige Tipps, kurze Storys, Karussells.
Ab Tag 8 startest du deine erste Content-Welle. 3–4 Posts, die deine Kompetenz und Persönlichkeit zeigen. Werde auch in den Kommentaren anderer sichtbar – so baust du Reichweite auf, bevor du jemals pitchen musst.
>> Weiterführend: LinkedIn-Profil für Freelancer: Was Schweizer Auftraggeber wirklich überzeugt
Phase 2 – Netzwerkaufbau & Social Selling für Freelancer (Tag 16–45)
Jetzt wächst dein Netzwerk gezielt. Sende täglich 5–10 personalisierte Kontaktanfragen:
„Hallo [Name], ich sehe, wir arbeiten beide im Bereich [Branche], würde mich freuen, mich zu vernetzen.“
Sobald jemand annimmt, schreib zurück. Kein Verkauf, keine PDFs. Einfach echtes Interesse. Reagiere auf ihre Posts, teile nützliche Links, stelle Fragen. Vertrauen entsteht oft durch kleine, wiederholte Gesten.
Einmal pro Woche: Soft Offer. Zum Beispiel:
„Wenn du magst, kann ich dir zeigen, wie ich das Thema bei anderen gelöst habe.“
Das wirkt, ohne zu drängen – und öffnet Türen für spätere Gespräche.
>> Dein Freelancer-Profil: Wie du dein Profil zum Kundenmagnet verwandelst
Phase 3: Netzwerkaufbau & Social Selling für Freelancer (Tag 16–45)
Jetzt werden Kontakte zu Kunden. Teile gezielt Inhalte, die Beweise liefern:
• Fallstudien mit Vorher/Nachher-Effekt.
• Behind the Scenes-Einblicke in deinen Prozess.
• Aktuelle Branchen-Insights, die Probleme deiner Zielgruppe adressieren.
Ab Tag 55 bietest du kostenlose Micro-Formate an – zum Beispiel eine 15-minütige Mini-Analyse oder eine kleine Checkliste. Das zeigt, dass du helfen kannst, bevor du bezahlt wirst.
Zwischen Tag 60–75: Empfehlungen aktiv anstossen. Bitte zufriedene Kunden um LinkedIn-Referenzen. Teile ihre Erfolgsgeschichten in deinem Feed – Social Proof ist einer der stärksten Vertrauensfaktoren.
>> Das könnte dich auch interessieren: So nutzt du Fallstudien auf LinkedIn, um Kunden zu gewinnen
Phase 4 – Abschlussphase & Vollbuchung (Tag 76–90)
Jetzt schliesst du die letzten offenen Deals ab. Folge bei bestehenden Gesprächen nach, kläre offene Fragen, setze klare Fristen. Mach es leicht, Ja zu sagen.
An Tag 86–89 veröffentlichst du einen Post mit limitierter Verfügbarkeit:
„Noch 2 freie Plätze für September. Danach bin ich ausgebucht bis November.“
Diese kleine Dringlichkeit sorgt oft für schnelle Entscheidungen.
Am Tag 90 kommt dein „Ich bin voll“-Post: Dank ans Netzwerk, ein kurzes Learning aus den letzten 90 Tagen, vielleicht ein Fun Fact. Kein Angeben – einfach ein ehrliches Signal, dass dein Plan funktioniert hat.
>> Customer Testimonials: So schreibst Testimonials, die zeigen, was dein Projekt beim Kunden wirklich bewirkt hat
Wenn der Knoten endlich platzt
Vielleicht sitzt du gerade da und denkst: „Klingt ja alles gut… aber bei mir wird’s bestimmt wieder anders laufen.“
Dieser Gedanke ist okay. Wirklich. Jeder, der am Anfang steht, kennt dieses leise Ziehen im Bauch, wenn er an volle Auftragsbücher denkt – und gleichzeitig Angst hat, dass der Platz darin für ihn nicht reserviert ist.
Aber schau mal, was du jetzt hast: Einen Plan, der dich vom ersten vorsichtigen „Hi“ in einer LinkedIn-DM bis zu dem Moment bringt, in dem du sagen kannst: „Ich bin voll.“ Keine Ratespiele, keine Kaltakquise-Qual, keine endlosen Abende mit dem Gefühl, dass nichts vorangeht.
Du hast jetzt Werkzeuge, um sichtbar zu werden, echte Beziehungen aufzubauen und Kunden zu gewinnen, die dich wollen – nicht nur brauchen. Schritt für Schritt, Tag für Tag.
Und wenn du dir irgendwann unsicher bist, erinnere dich daran: Der Unterschied zwischen denen, die es schaffen, und denen, die aufgeben, ist nicht Talent oder Glück. Es ist der Mut, anzufangen… und dranzubleiben.
Also, los. Füll deinen Kalender. Zeig, dass es geht. Mach dich selbst zu dem Beweis, den andere gerade so dringend brauchen.
Über den Autor
Name: Amor Dhaouadi
Kurzbeschreibung:
Amor ist dein Partner und Helfer, wenn du mehr Erfolg im Beruf und im Geschäft haben willst.
Gibt Orientierung bei komplexen Entscheidungen in Vertrieb, Marketing und Strategie.
Unterstützt Solopreneure und Unternehmer dabei, Klarheit zu gewinnen, Potenziale zu erkennen und wirkungsvolle Schritte umzusetzen.
Der Fokus: praxisnahe Impulse, die Wachstum fördern – persönlich, unternehmerisch und strategisch.
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